Wo Sat.1 für gewöhnlich mit einer gewissen Vorliebe Romantic Comedys ausstrahlt, setzte der Sender in dieser Woche auf einen Krimi, der in den 20er Jahren spielt. Das haben ganz viele Zuschauer aber offensichtlich nicht erwartet: Trotz sehr positiver Kritiken lockte "Mordkommission Berlin 1" am Dienstagabend nämlich nur sehr wenige Zuschauer vor den Fernseher - insbesondere die Jüngeren konnten mit der Zeitreise ins Berlin der 20er Jahre nicht viel anfangen. Und so musste sich Sat.1 mit nur 820.000 Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren begnügen, die einem völlig ernüchternden Marktanteil von 8,1 Prozent entsprachen.

Für Sat.1 war "Mordkommission Berlin 1" damit die schwächste Film-Premiere des Jahres auf dem Dienstags-Sendeplatz. Dass es in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen mit 9,5 Prozent Marktanteil zumindest ein Stück besser aussah, wird man in Unterföhring wohl zu Recht allenfalls als ganz schwachen Trost betrachten. Insgesamt schalteten nur 2,41 Millionen Zuschauer ein. Sollte Sat.1 also mit dem Gedanken gespielt haben, "Mordkommission Berlin 1" in Serie zu schicken, dürfte man diese Pläne mit Blick auf die Quoten des Spielfilms vermutlich recht schnell zu den Akten legen.

Noch dazu funktionierte auch das Zusammenspiel mit der anschließenden Dokumentation "Der erste Bulle" überhaupt nicht: Auf gerade mal 4,7 Prozent Marktanteil brachte es der Sender zu später Stunde - und als sich Ulrich Meyer gegen Mitternacht mit seiner "Akte 20.15" meldete, verzeichnete Sat.1 sogar nur noch 4,2 Prozent Marktanteil. Das Magazin schramme damit ganz knapp am bisherigen Tiefstwert dieses Jahres vorbei. Dass Sat.1 am Dienstagabend nichts reißen konnte, lag dabei übrigens nicht an einer überaus starken Konkurrenz: So konnte etwa bei RTL einzig "Bones" mit einem Marktanteil von 14,8 Prozent in der Zielgruppe überzeugen.

Schon "CSI: Cyber" tat sich im Anschluss deutlich schwerer und kam zum Finale der unterm Strich enttäuschenden ersten Staffel nicht über 12,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen hinaus. Nur 2,27 Millionen Zuschauer konnten sich insgesamt für die US-Serie begeistern. Bei ProSieben starteten die "Simpsons" unterdessen mit einem Marktanteil von 11,7 Prozent in den Abend, fielen nach einer Stunde aber sogar in den einstelligen Bereich. So gesehen kann man sich glücklich schätzen, dass sich "Family Guy" nach dem schwachen Einstand der Vorwoche diesmal auf immerhin 10,3 Prozent Marktanteil steigerte. Insgesamt schalteten allerdings bloß 1,16 Millionen Zuschauer ein.