Schon der Blick auf die Einschaltquoten vom Freitag verdeutlicht die derzeit angespannte Nachrichtenlage: In der Top 5 des Tages befinden sich alleine vier Nachrichtenformate. Knapp fünf Millionen Zuschauer informierten sich zunächst im Anschluss an die "Tagesschau" im "Brennpunkt" über die Amokfahrt von Nizza. Im Schnitt sahen 4,94 Millionen Zuschauer die Sondersendung im Ersten, nachdem die "Tagesschau" im Hauptprogramm bereits 4,79 Millionen Zuschauer informierte. Mit 1,05 Millionen Zuschauern und 14,4 Prozent war der "Brennpunkt" auch beim jungen Publikum gefragt.

Auch die "Tagesthemen" berichteten im weiteren Verlauf des Abends natürlich über Nizza – doch zum Zeitpunkt der Sendung wurden auch die Meldungen aus der Türkei immer ernster, sodass mit dem Putschversuch eröffnet werden musste. Auch hier lässt sich ein hohes Informationsbedürfnis der Zuschauer ablesen: 4,48 Millionen Zuschauer verfolgten die "Tagesthemen" mit Caren Miosga am Freitagabend, die damit einen Marktanteil von 18,2 Prozent erreichten. In der jungen Zielgruppe informierten sich 690.000 Zuschauer in den "Tagesthemen". Der Fernsehfilm "Liebe vergisst man nicht" erreichte dazwischen 4,25 Millionen Zuschauer bzw. 16,0 Prozent.

Beim ZDF sahen 3,70 Millionen Zuschauer die Hauptausgabe der "heute"-Nachrichten. Die Mainzer erreichten damit einen Marktanteil von 19,6 Prozent, ein anschließendes "ZDFspezial" zur Amokfahrt von Nizza sahen 2,88 Millionen Zuschauer. Das "heute-journal" wurde parallel zu den "Tagesthemen" im Ersten von 2,67 Millionen Zuschauern verfolgt, gegen Mitternacht schalteten dann noch einmal 1,18 Millionen Zuschauer eine Sonderausgabe des "heute-journals" zum gescheiterten Militärputsch in der Türkei ein.

Für viele war aber offenbar auch zur späten Stunde Das Erste die erste Anlaufstelle für Informationen zu den Geschehnissen in der Türkei. Eine "Tagesschau extra", für den der abendliche "Tatort" unterbrochen wurde, sahen 2,95 Millionen Zuschauer und damit eine halbe Million mehr als im Schnitt den Krimi sahen. Das "Nachtmagazin" verfolgten in der frühen Nacht noch 2,30 Millionen Zuschauer, womit Das Erste auf starke 21,2 Prozent kam. In der jungen Zielgruppe verfolgten 490.000 Zuschauer die Nachrichtensendung.

Während N24 am Freitagabend noch Dokus sendete, änderte der Nachrichtensender n-tv aufgrund des Putschversuches in der Türkei ebenfalls sein Programm. Die Zuschauer honorierten die aktuelle Berichterstattung: Das "News Spezial: Putschversuch in der Türkei" wurde ab 23:00 Uhr von durchschnittlich 860.000 Zuschauern gesehen, womit insgesamt 5,4 Prozent erreicht wurden. In der Zielgruppe schalteten 330.000 Zuschauer ein, was starken 5,4 Prozent entspricht. Die letzte halbe Stunde vor Rückkehr zum Dokuprogramm brachte es ab 00:32 Uhr noch auf insgesamt 640.000 Zuschauer, womit 6,9 Prozent erreicht wurden. In der Zielgruppe informierten sich zu diesem Zeitpunkt noch 260.000 Zuschauer beim Kölner Newssender, der damit 6,2 Prozent erreichte. Mit einem Tagesmarktanteil von 2,7 Prozent in der Zielgruppe lief es für n-tv am Freitag ohnehin gut, N24 kam auf 1,8 Prozent.