Fast 10 Millionen Zuschauer sahen einst im Jahr 2010 die Verfilmung des Bestsellers "Die Wanderhure" bei Sat.1, 8 Millionen waren es noch bei der "Rache der Wanderhure" immerhin fünfeinhalb Millionen beim "Vermächtnis der Wanderhure". In der Zielgruppe lag Sat.1 einst beim ersten Film jenseits der 30-Prozent-Marke. Dass man das mit dem Film "Die Ketzerbraut" von den gleichen Machern nicht ganz erreichen würde, dürfte man bei Sat.1 geahnt haben. Doch die tatsächliche Quotenausbeute ist nun doch ziemlich ernüchternd.

Gerade mal 2,62 Millionen Zuschauer interessierten sich am Dienstagabend für "Die Ketzerbraut". Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei lediglich 8,8 Prozent. Auch in der klassischen Zielgruppe blieb das Ergebnis einstellig: Mit 9,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen reihte sich "Die Ketzerbraut" nicht nur hinter Wiederholungen von "Bones" und "Simpsons" ein, sondern musste sich ganz knapp auch noch den "Ewigen Helden" von Vox geschlagen geben.

Doch damit war der Tiefpunkt des Abends bei Weitem noch nicht erreicht. Die zugehörige Doku "Verdammt - Das wahre Schicksal der Ketzerinnen" hielt ab 22:52 Uhr nur noch 1,29 Millionen Zuschauer dran, der Marktanteil in der Zielgruppe ging auf 6,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zurück. Danach gegen 23:45 Uhr ging dann noch "Akte" auf Sendung - allerdings diesmal nicht in gewohnter Form. Stattdessen versuchte man sich in einer Spezial-Ausgabe als Auswanderer-Doku. Das ging gründlich schief: Die Sendung wurde mit miserablen 3,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen abgestraft. Die Idee war auch denkbar schlecht: Wer um diese Zeit Auswanderer-Geschichten sehen wollte, entschied sich wohl ohnehin für "Goodbye Deutschland", das bei Vox 6,9 Prozent Marktanteil erzielte.

Nochmal zurück in die Primetime: Nicht nur Sat.1 hatte Probleme mit Deutscher Fiction, auch im Ersten läufts derzeit nicht so gut wie gewöhnlich. "Frau Temme sucht das Glück" verlor zur dritten Folge nochmal über 200.000 Zuschauer und kam mit 3,26 Millionen Zuschauern nicht über 10,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum hinaus. Immerhin: Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Serie mit 7,0 Prozent Marktanteil noch über dem Senderschnitt, auch da ging's aber abwärts. Auch "In aller Freundschaft" bekam den schwächeren Vorlauf zu spüren und blieb mit 4,63 Millionen Zuschauern hinter dem normalen Quotenniveau zurück. 14,3 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 7,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.