Foto: DWDLNachdem RTL II mit der fünften "Big Brother"-Staffel Quotenerfolge feiern konnte, wollte man den täglichen Vorabend-Quotengarant nicht mehr hergeben und startete direkt im Anschluss die sechste, offiziell endlose "Big Brother"-Staffel. Erstmals wohnten die Kandidaten nicht mehr in einem Haus, sondern gleich in einem ganzen Dorf.

Um der neuen Staffel auf die Sprünge zu helfen kombinierte RTL II sogar die Finalshow der fünften Staffel mit der Auftaktshow der sechsten Staffel. Und die Strategie schien zunächst auch aufzugehen. 2,98 Millionen Zuschauer sahen am 1. März 2005 die kombinierte Final-/Auftaktshow, 2,16 Millionen dieser Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt. In der werberelevanten Zielgruppe erzielte die Sendung hervorragende 19,8 Prozent Marktanteil. Die ersten Tageszusammenfassungen holten dann auch zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe - doch bereits am 4. März fiel der Marktanteil erstmals auf einstellige Werte und sollte dort auch die ganze Staffel über verharren.

Auch mit der wöchentlichen Entscheidungsshow, die zunächst noch von Ruth Moschner moderiert wurde, ging es schnell bergab. 8,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil in der zweiten Woche, 8,3 Prozent in Woche 3 - und danach sollte die 7-Prozent-Marke nur noch ein einziges Mal überschritten werden. Daran änderte weder der Wechsel vom Montag auf den Sonntagabend etwas, noch der Wechsel zu Oli P. als Moderator ab dem 5. Juni 2005.

Der Tiefpunkt der Staffel wurde am 2. Oktober 2005 erreicht. Nur 640.000 14- bis 49-jährige Zuschauer schalteten an diesem Sonntagabend "Big Brother - Die Entscheidung" ein, der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe lag bei miserablen 4,6 Prozent. Insgesamt schauten knapp über 1 Million Zuschauer zu. Auch wenn es danach wieder etwas bergauf ging - die folgenden Wochen pendelte der Marktanteil der Entscheidungsshows weiterhin zwischen sehr mageren 4,9 und 6,1 Prozent in der Zielgruppe. Die Gesamtzuschauerzahl lag meist um 1,4 Millionen.

Foto: DWDLZu wenig für RTL II, sodass Ende November schließlich feststand: "Die Ewigkeit dauert ein Jahr", so die DWDL-Schlagzeile damals. Am vergangenen Sonntagabend endete nun wie angekündigt die sechste "Big Brother"-Staffel. Zum Abschied gab es immerhin noch einmal recht versöhnliche Quoten, auch wenn man an Werte wie beim Staffelfinale der fünften Staffel nicht annähernd herankam.

Doch mit 1,77 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und 5,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum holte "Big Brother - Das Finale" immerhin die - abgesehen von der Auftaktshow - höchsten Reichweiten der gesamten Staffel. Auch in der werberelevanten Zielgruppe konnte mit 1,2 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern und 8,8 Prozent Marktanteil ein neuer Höchstwert aufgestellt werden.

Bis zum Herbst geht "Big Brother" bei RTL II nun in eine "kreative Pause", so RTL II, und soll dann mit überarbeitetem Konzept und voraussichtlich nur etwa 100 Tagen Länge zurückkommen. Hartgesottene "Big Brother"-Fans können sich solange bei Premiere - natürlich gegen Geld - mit "Der Container Exclusiv" trösten, das am Sonntagabend direkt an das Finale von "Big Brother - Das Dorf" anschließend startete.