Bild: ProSiebenIn den USA war "Grey's Anatomy" der erfolgreichste Serienstart des Jahres 2005. Ähnliches hatte man bei ProSieben am Dienstagabend wohl nicht erwartet. Etwas vorsichtig gab ProSieben-Chef Bartl in einem Interview als Ziel aus, den Senderschnitt "mittelfristig klar zu übertreffen". Doch selbst dahin ist es ein sehr weiter Weg, wie am Mittwochmorgen bei Bekanntgabe der Quoten klar wurde.

Denn "Grey's Anatomy" legte einen katastrophalen Start hin: Nur 1,27 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen die erste Folge, was gerade mal einem Marktanteil von 3,7 Prozent entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe wurde nicht einmal die Millionenmarke geknackt: 0,98 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten dann auch nur für miserable 6,9 Prozent Marktanteil.

Nicht nur, dass man wie erwartet gegen "CSI: Miami" nicht den Hauch einer Chance hatte, auch die "Gilmore Girls" bei Vox oder auch "Zuhause im Glück" bei RTL II ließen "Grey's Anatomy" sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der werberelevanten Zielgruppe deutlich hinter sich.

Nicht einmal in der von ProSieben stets als Hauptzielgruppe ausgegebenen Gruppe der 14- bis 29-Jährigen lief es auch nur ansatzweise zufriedenstellend. Am besten sah es noch bei den 14- bis 19-jährigen Zuschauern mit immerhin 11 Prozent Marktanteil aus, doch schon bei den 20- bis 29-jährigen fiel dieser Wert auf 7,6 Prozent ab, bei den 30- bis 39-jährigen wurden 7,7 Prozent erreicht. Bei den älteren Zuschauern fiel die Serie völlig durch.

Bei Frauen lief die neue Serie mit 3,9 Prozent Marktanteil geringfügig besser als bei den Männern, wo sie nur 3,5 Prozent erreichte. Bei den höher gebildeten kam die Serie darüberhinaus etwas besser an als bei den Personen mit niedrigerem Bildungsabschluss. Bei den Zuschauern mit Volks- und Hauptschulabschluss erreichte "Grey's Anatomy" gerade mal 2,6 Prozent Marktanteil, bei den Zuschauern mit Abitur lag der Wert hingegen bei 6 Prozent.

Schwacher Trost für ProSieben: Immerhin legte "Emergency Room" nach der Verlegung um eine Stunde nach hinten zu. 1,88 Millionen Zuschauer und damit so viele wie noch nie während dieser Staffel sahen die Krankenhausserie. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum stieg auf 6 Prozent. Auch in der werberelevanten Zielgruppe gab es einen Staffelrekord: 1,54 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer reichten für 11,3 Prozent. Erstmals erreichte "Emergency Room" somit in dieser Staffel einen zweistelligen Zielgruppenmarktanteil.

"Medical Investigation" verlor erwartungsgemäß aufgrund der späteren Sendezeit um 22:15 Uhr einige Zuschauer, konnte den Marktanteil aber halten bzw. beim Gesamtpublikum sogar ausbauen. 1,39 Millionen Zuschauer ab drei Jahren reichten für 6,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. 1,1 Millionen der Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, was 11,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe entsprach.