Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Bei Sky zeigt man sich hochzufrieden mit dem Start-Wochenende seiner neuesten Serien-Eigenproduktion von "Der Pass" und nennt in einer Mitteilung auch Zahlen. Die Bewertung der Quoten ist insbesondere im Pay-TV inzwischen recht komplex - zum Einen wurden die bislang zwei veröffentlichten Folgen von "Der Pass" allein am Startwochenende zusammengenommen elf Mal gezeigt, hinzu kommt die insbesondere bei Sky im seriellen Bereich enorm hohe Nutzung der On-Demand-Angebote, für die gar keine unabhängig erhobenen Nutzungsdaten öffentlich vorliegen, weil die AGF sich auch zwei Jahre nach der vollmundig angekündigten Erhebung einer konvergenten Reichweite noch immer keine sinnvollen Zahlen öffentlich zur Verfügung stellt.

Einstweilen ist man also auf die Werte angewiesen, die Sky selbst bekanntgibt - so wie es heute der Fall war. Innerhalb des ersten Wochenendes erreichte "Der Pass" demnach netto 560.000 Seher im Fernsehen, zudem wurden 623.000 Abrufe (Unique Views) über die non-linearen Verbreitungswege gezählt. Diese Zahlen sind allerdings keinesfalls mit den sonst aus der Quotenerhebung bekannten Reichweiten gleichzusetzen. Dort ist man die Angabe der durchschnittlichen Sehbeteiligung gewohnt, sprich: wer eine Minute einer Sendung sieht, fällt kaum ins Gewicht, wenn 10 Leute nur die Hälfte der Sendung sehen, dann liegt die durchschnittliche Sehbeteilung auch nur bei fünf Zuschauern.

Sky gibt hier nun aber die Netto-Reichweite an. Das ist die Zahl unterschiedlicher Personen, die mindestens 60 Sekunden in Folge "Der Pass" gesehen haben. Auch wer den Fernseher einschaltet, zufällig bei "Der Pass" landet und dann nach 61 Sekunden weiterzappt, wird hier also als Seher eingerechnet. Tut er das mehrfach, bleibt der Zähler aber bei 1 stehen. Das ist die aussagekräftigere Zahl im Vergleich zur höheren Brutto-Reichweite, trotzdem erscheint ihre Aussagekraft durch viele Zufalls-Zapper aber sehr begrenzt. Auch die Zahl der On-Demand-Abrufe sagt (wie im Online-Bereich üblich nichts darüber aus, wie lange die Zuschauer dran blieben- hier kann man sich aber zumindest sicher sein, dass zumindest gezielt eingeschaltet wurde. Zur Einordnung: In der linearen Ausstrahlung erreichte die Premiere am Freitag eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 70.000 Zuschauern, die zweite Folge hatte im Schnitt 90.000 Zuschauer, auch die Wiederholung direkt im Anschluss zählte nochmal 70.000 Zuschauer im Schnitt - auch das sind durchaus schon ansehnliche Werte. An die Quoten von "Das Boot" kommt "Der Pass" damit zwar nicht heran, das war allerdings angesichts des zugkräftigen Namens von "Das Boot" auch gar nicht zu erwarten.

Bei Sky jedenfalls zeigt man sich wie erwähnt hochzufrieden. Elke Walthelm, EVP Content bei Sky Deutschland: "Nach den Flaggschiffen ‚Babylon Berlin‘ und ‚Das Boot‘ übertrifft nun auch unsere nächste Sky Original Production ‚Der Pass‘ unsere Erwartungen bei Weitem. Die Serie besticht durch Hochspannung vom Feinsten, mit ambivalenten Figuren und einem starken emotionalen Thema." Thomas Deissenberger, Geschäftsführer Sky Media: "Mit unseren Sky Original Productions liefern wir Werbekunden konsequent hochqualitativen Inhalt mit plattformübergreifend hoher Reichweite. Damit stellen wir uns als Sky Media auf sich ändernde Nutzungsverhalten der Zuschauer ein und bieten dem Werbemarkt von linear bis OTT gleiche hochqualitative Umfelder."

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;