Anfang 2006 stellte Das Erste sein Abendprogramm um. Die "Tagesthemen" werden seitdem bereits 15 Minuten früher um 22:15 Uhr ausgestrahlt. Die Politmagazine wurden hingegen allesamt auf 30 Minuten zusammengekürzt und beginnen einheitlich um 21:45 Uhr.
Das Ziel der Strukturreform: Die Stärkung des Flaggschiffs "Tagesthemen", da sich laut Programmdirektor Struve zwischen 22:15 und 22:30 Uhr nachweislich drei Millionen Zuschauer ins Bett verabschieden würden. Zumindest dieses Ziel wurde erreicht: Die "Tagesthemen" konnten seit Jahresbeginn ihre Reichweite ausbauen.
Doch auch die Politmagazine sollten nach Ansicht Struves von der Umstrukturierung profitieren: Sie würden "in leicht komprimierter Form künftig noch mehr Zuschauer kompetent ansprechen", so Struve im Mai letzten Jahres. Doch das erwies sich als Trugschluss, wie man nach einem halben Jahr auf den neuen Sendeplätzen erkennen lässt.
So verlor der "Report Mainz" fast 500.000 Zuschauer und wird nun nur noch von 2,64 Millionen verfolgt. "Fakt" büßte fast 300.000 Zuschauer ein und wird nun von im Schnitt 2,87 Millionen Zuschauern verfolgt, ähnlich erging es "Monitor", das nun noch bei 3 Millionen Zuschauern im Schnitt liegt. Auch "Panorama" gab deutlich von 3,5 auf 3,28 Millionen Zuschauer nach.
Die Zuschauerzahl stabil halten konnte "Kontraste" vom RBB, das weiterhin im Schnitt von 2,95 Millionen Zuschauer verfolgt wird. Nur eines der sechs Magazine konnte zulegen: "Report München" kommt nun ebenfalls auf durchschnittlich von 2,95 Millionen Zuschauer.
Bitter für die ARD: Der selbsternannte Informationssender Nummer 1 verlor seit Beginn des Jahres im Bereich der Politmagazine weiter Boden auf das ZDF, das mit "Frontal 21" weiterhin das meistgesehene Politmagazin im deutschen Fernsehen im Programm hat. 3,62 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt das ZDF-Magazin in diesem Jahr. Auch "Frontal 21" musste jedoch rund 100.000 Zuschauer abgeben.