Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Zum ersten Mal ist eine Frau Chefin der mächtigen EU-Kommission - und nach 50 Jahren ist es auch wieder eine Deutsche. Ursula von der Leyen ist am Dienstag mit einem sehr knappen Ergebnis vom EU-Parlament gewählt worden. Die Nachrichtensender berichteten den ganzen Tag über dieses Ereignis, ARD und ZDF machten in ihren Hauptprogrammen Platz für News-Specials. Und überwiegend hat sich die breite Berichterstattung ausgezahlt: Fast überall gab es gute Quoten. 

Am erfolgreichsten war die ARD mit einem "Brennpunkt" im Ersten. 4,49 Millionen Zuschauer schalteten ein, das entsprach sehr guten 17,0 Prozent Marktanteil. Die "Tagesschau" war zuvor mit 4,65 Millionen Zuschauern und 18,1 Prozent noch erfolgreicher. Mit 12,0 und 13,9 Prozent Marktanteil waren die beiden Sendungen auch bei den 14- bis 49-Jährigen sehr gut unterwegs. Aber auch beim ZDF kann man zufrieden sein: Zunächst informierten die "heute"-Nachrichten 3,80 Millionen Menschen, ein "ZDF spezial" kam danach auf 3,62 Millionen. Mit 19,2 und 16,9 Prozent beim Gesamtpublikum kann man sehr zufrieden sein. Bei den jungen Zuschauern standen dagegen nur 6,1 und 5,3 Prozent. 

Interessant ist auch ein Blick auf die Nachrichtensender, wo es zwei klare Gewinner und einen Verlierer gibt. n-tv etwa erreichte schon um 9 Uhr in der Früh mit der Rede von der Leyens vor dem EU-Parlament 160.000 Zuschauer, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag da bei 3,3 Prozent, in der Zielgruppe waren es sogar 3,7 Prozent. Phoenix kam ab 9 Uhr mit einer fast vierstündigen Übertragung auf 200.000 Zuschauer und ebenfalls sehr starke 3,2 bei allen und 2,0 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern. 

Und auch später holten beide Sender gute Quoten: Um 19 Uhr, als feststand, dass von der Leyen es geschafft hatte, erreichte n-tv mit einer einstündigen Sendung 330.000 Zuschauer. Mit 1,5 bei allen und 1,4 Prozent bei den jungen Zuschauern lag der Nachrichtensender auch hier deutlich über seinen Normalwerten. Phoenix zeigte ab 17:30 Uhr eine zweieinhalbstündige Sondersendung und kam damit auf 400.000 Zuschauer, in beiden wichtigen Zuschauergruppen erreichte man 2,3 Prozent Marktanteil. Um 22:15 Uhr holte man auch die "phoenix runde" kurzerhand aus der Sommerpause und erzielte damit 1,3 Prozent beim Gesamtpublikum, 260.000 Zuschauer sahen sich die Sendung ab 22:15 Uhr an. 

Nicht wirklich zufrieden sein kann man dagegen beim Nachrichtensender Welt, im Vergleich zu n-tv und Phoenix lief es hier schlechter. Um kurz nach 9 Uhr versammelte man mit der Rede von der Leyens lediglich 60.000 Menschen vor die Bildschirme. Beim Gesamtpublikum holte man damit 1,2 und in der Zielgruppe 0,9 Prozent. Am Vorabend schalteten lediglich 110.000 Menschen Welt ein, in beiden wichtigen Gruppen lag man weit unter Senderschnitt, beim jungen Publikum holte man etwa nur 0,4 Prozent. 

Entsprechend fielen die Tagesmarktanteile aus: Während sich Phoenix und n-tv über 1,8 und 1,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum freuen können, kam Welt hier nur auf 0,8 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen blieb der Springer-Sender bei nur 0,7 Prozent hängen, während n-tv auf 1,3 Prozent kam und Phoenix 1,2 Prozent erzielte.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;