Als die ARD im Mai 2018 "Live nach Neun" an den Start brachte, da sorgte das vor allem für Kopfschütteln. Inhaltlich war die Sendung sehr holprig, aus Quotensicht ein Totalausfall und völlig chancenlos gegen das etablierte ZDF-Format "Volle Kanne". Doch nach und nach hat sich "Live nach Neun" aus seinem anfänglichen Quotentief herausgearbeitet. Diese Woche war nun die bislang erfolgreichste in der Geschichte des Formats: Am Freitag sahen 590.000 Zuschauer zu, mit 9,9 Prozent Marktanteil verpasste man die Zweistelligkeit nur hauchdünn. Der Wochenschnitt lag mit 9,3 Prozent auf Rekordniveau, ganze 0,8 Prozentpunkte über dem bisherigen Bestwert.
Bemerkenswert ist dabei, dass es dem Ersten gelingt, mit der Sendung das jüngere und ältere Publikum gleichermaßen anzusprechen. Denn bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteils-Schnitt in der vergangenen Woche mit 8,9 Prozent kaum niedriger als beim Gesamtpublikum - und damit weit über dem normalen ARD-Niveau. Während "Volle Kanne" weiterhin insgesamt mehr Zuschauer verzeichnet - diese Woche waren es im Schnitt 750.000 und somit gut 200.000 mehr als bei "Live nach Neun" - ist die ARD-Sendung ihrem ZDF-Konkurrenten bei den Jüngeren inzwischen weit enteilt. Denn "Volle Kanne" erreichte in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen in dieser Woche gerade mal 3,6 Prozent Marktanteil.
Langzeittrend: Live nach Neun
Bemerkenswert ist das auch deshalb, weil beim gemeinschaftlich ausgestrahlten "Morgenmagazin" nicht selten noch das ZDF vorn liegt - trotz der Gunst der "1" auf vielen Fernbedienungen. Am Freitag etwa sahen 380.000 Zuschauer das "Morgenmagazin" im Ersten, 480.000 im ZDF. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war der ARD-Marktanteil mit 6,7 Prozent deutlich niedriger als der des ZDF, der bei 9,3 Prozent lag.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;