In den letzten Wochen fielen bei den Krimi-Reihen der Öffentlich-Rechtlichen die Reichweiten-Rekorde gleich reihenweise - nicht zuletzt dank der gestiegenen TV-Nutzung in Corona-Zeiten. Auch die "Stralsund"-Krimis im ZDF markierten an diesem Samstag nun einen neuen Bestwert: 7,44 Millionen Zuschauer sahen den Fall "Blutlinien" - das war mehr als jeder Vierte, der am Samstagabend vor dem Fernseher saß. Der Marktanteil lag bei herausragenden 26,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen war der Marktanteil zwar erheblich niedriger, lag mit 9,3 Prozent aber trotzdem noch auf einem für ZDF-Verhältnisse starken Niveau.
Und weil die Zuschauer dann ja schonmal dran waren, blieben viele im Anschluss auch noch beim ZDF und bescherten der Serie "Die Chefin" auch noch 5,15 Millionen Zuschauer - obwohl es sich hier nur um eine Wiederholung der allerersten Folge aus dem Jahr 2012 handelte. Mit 18,6 Prozent Marktanteil behielt das ZDF aber weiterhin die klare Marktführung. Das "heute-journal" zählte ab 22:45 Uhr dann immerhin noch 3,55 Millionen Zuschauer und 14,7 Prozent Marktanteil. Nur fürs "aktuelle Sportstudio" konnten sich angesichts der noch bis nächstes Wochenende andauernden Bundesliga-Pause noch nicht so viele begeistern. Mit 1,69 Millionen Zuschauern wurde aber immerhin die höchste Reichweite seit Mitte März erzielt. Mehr als 8,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren trotzdem nicht drin.
Stärkster Verfolger der ZDF-Krimis in der Primetime war Das Erste mit "Verstehen Sie Spaß?". Die fast dreistündige Show sahen im Schnitt 3,51 Millionen Zuschauer, was ordentlichen 12,7 Prozent Marktanteil entsprach. Von den 6,4 Millionen Zuschauern, die Anfang April noch die Show zum 40-jährigen Jubiläum des Klassikers erzielen konnte, war man diesmal also dann doch wieder ziemlich weit entfernt. Allerdings war auch diesmal wieder bemerkenswert, dass "Verstehen Sie Spaß?" für öffentlich-rechtliche Verhältnisse ein überdurchschnittlich junges Publikum anspricht. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil im Schnitt bei starken 10,9 Prozent.
Auch im Ersten noch ein Blick aufs Sport-Programm: Dort behalf man sich am Vorabend einmal mehr mit der Wiederholung eines alten Fußball-Spiels auf dem Sendeplatz der Bundesliga-"Sportschau". Die Partie zwischen Brasilien und Deutschland von den Olympischen Spielen 2016 verfolgten im Schnitt 1,17 Millionen Zuschauer. Die Marktanteile lagen bei 6,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die vorausgehende halbstündige "Sportschau" zählte um 18 Uhr 940.000 Zuschauer und erreichte Marktanteile von 7 Prozent beim Gesamtpublikum und 5,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Wenn ab der kommenden Woche dann der Ball in der Bundesliga wieder rollt, dürfte das freilich ganz anders aussehen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;