Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Am ausführlichsten reagierte unter den großen Sendern RTL am Freitag auf den Tod von Prinz Philip, der am Mittag bekannt wurde. Das zu diesem Zeitpunkt laufende Magazin "Punkt 12" wurde kurzerhand um zwei Stunden verlängert und blieb bis 16 Uhr auf Sendung. Im Schnitt waren über diese vier Stunden rund 900.000 Zuschauer vor dem Fernseher mit dabei, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 13,0 Prozent. Das mag kein überragender Wert sein, es war aber in jedem Fall deutlich besser als das, was RTL zuletzt zwischen 14 und 16 Uhr mit "110" und "Superhändlern" erreichen konnte. Hier lagen die Quoten sonst in der Regel tief im einstelligen Bereich.

Das Erste widmete sich am Abend in längerer Form dem verstorbenen Prinzen: Nachdem die "Tagesthemen" 3,7 Millionen Zuschauer erreicht hatten, blieben zudem auch noch 3,36 Millionen bei Rolf Seelmann-Eggeberts Nachruf auf Prinz Philip dran. Das entsprach zu diesem Zeitpunkt einem Marktanteil von 12,1 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 7,4 Prozent Marktanteil erzielt. Das ZDF hatte schon am Vorabend einen Nachruf gezeigt, ab 19:27 Uhr sahen hier 4,26 Millionen Zuschauer zu. Das entsprach Marktanteilen von 15,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 8,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Ein "Leute heute spezial" ab 17:47 Uhr kam mit 3,1 Millionen Zuschauern auf 19 Prozent Marktanteil.

Ohnehin war der Freitag mit einem Tagesmarktanteil von 15,5 Prozent beim Gesamtpublikum wieder fest in ZDF-Hand. Die meistgesehene Sendung des Tages war dabei "Der Alte": Die Krimiserie lockte um 20:15 Uhr 6,08 Millionen Zuschauer an, was starken 18,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach, "Letzte Spur Berlin" hielt danach noch 5,21 Millionen Zuschauer dran, der Marktanteil belief sich hier auf 16,2 Prozent. Es waren aber vorwiegend Ältere, die sich für die ZDF-Krimis interessierten, bei den 14- bis 49-Jährigen blieben beide Serien mit Marktanteilen von 6,2 und 6,6 Prozent blass.

Das jüngere Publikum fand dann aber wie gewohnt später am Freitagabend ebenfalls noch zum ZDF: Die "heute-show" war mit 4,6 Millionen Zuschauern und 18,1 Prozent Marktanteil nicht nur beim Gesamtpublikum ein voller Erfolg, sondern überzeugte auch mit 16,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Und Jan Böhmermann war dann beim jüngeren Publikum sogar erheblich erfolgreicher als im Gesamt-Markt: 16,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen standen 11,7 Prozent beim Gesamtpublikum gegenüber. 2,32 Millionen Zuschauer interessierten sich insgesamt fürs Thema Sand.

Die starken Quoten des ZDF fanden erst mit dem "Literarischen Quartett" ab 23:36 Uhr ein jähes Ende. Die Literatur-Sendung blieb mit nur 0,47 Millionen Zuschauern auch hinter den Reichweiten der letzten Ausgaben zurück, die Marktanteile sackten auf 3,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 4,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ab. Auch hier kann man aber festhalten: Für ZDF-Verhältnisse ist es eine Sendung mit überdurchschnittlich jungem Publikum. Doch zurück in die Primetime: Auch wenn das ZDF dort dominierte, kann man auch beim Ersten zufrieden sein. Der Film "Daheim in den Bergen - Brüder" zählte 4,42 Millionen Zuschauer, was 13,6 Prozent Marktanteil entsprach. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fiel mit 6,8 Prozent sogar höher aus als zur gleichen Zeit bei den ZDF-Krimis.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;