Mit einer Dokumentation rund um die Ermittlungen der verschwundenen Maddie McCann kam Vox Sat.1 um einige Tage zuvor. Der Kölner Privatsender sendete sein Format am Mittwochabend zur besten Sendezeit und erreichte damit rund 820.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 5,2 Prozent Marktanteil. Sat.1, das eine entsprechende Doku zuerst angekündigt hatte, zog nun am Montag nach. Die Maddie-Reportage lief unter dem neuen Label "Sat.1 Investigativ", das Ende 2021 mit einem Film über Tönnies debütierte. Ab 20:15 Uhr schauten nun 810.000 Menschen zu, also ähnlich viele wie fünf Tage zuvor bei Vox. In der klassischen Zielgruppe landete "Sat.1 Investigativ" mit sechs Prozent klar unter dem Sat.1-Schnitt.
Sehr schwer tat sich zudem auch ein ab kurz nach 22 Uhr gezeigter Talk zur Thematik. Dessen Quoten sanken bei den Umworbenen sogar auf 5,2 Prozent. Noch etwa 580.000 Personen blieben durchschnittlich dran. Doch nicht nur Sat.1 blickt auf eine sehr dürftige Primetime, auch für ProSieben läuft es derzeit montags nicht gut. Die Chuck-Lorre-Sitcoms "Young Sheldon" und "United States of Al" zünden nicht (mehr).
Der junge Sheldon bescherte dem Sender zum Primetimestart immerhin noch 7,7 Prozent Marktanteil, was angesichts des Vorlaufs von "Galileo" (10,6%) jedoch schon kein Hit ist. Das neue "United States of Al" verschlechterte sich ab 20:45 Uhr dann auf 5,6 Prozent Marktanteil – und ist in seiner bisherigen Zeit in Deutschland also ein Flop. Erreichte ProSieben ab 20:15 Uhr noch durchschnittlich 0,91 Millionen Zusehende, waren es bei der neuen Sitcom nur noch 0,64 Millionen. "Die Simpsons" steigerten sich danach mit zwei Folgen am Stück in Folge zwar etwas, überzeugten jedoch mit sechs und 6,6 Prozent ebenfalls nicht.
Mit Blick auf den Abend lag ProSieben also teils nur auf Augenhöhe mit RTLzwei. Dort lieferten zwei frische "Die Geissens"-Folgen eine recht gute Performance ab, erreichten sie doch 6,3 sowie 6,8 Prozent bei den Umworbenen. Die Reichweite im Gesamtmarkt lag zunächst bei 0,82, dann bei 0,93 Millionen. Noch stärker als Familie Geiss waren die Auswandernden von Vox in "Goodbye Deutschland" unterwegs. Die 20:15-Uhr-Folge bescherte dem Sender starke achteinhalb Prozent in der Zielgruppe und gesamt 1,4 Millionen Zusehende. Erst ab 22:15 Uhr lief es, gegen den RTL-Dschungel, schlechter. Die Quoten sanken auf 4,3 Prozent.
Für Sat.1 war im Übrigen am Montag nicht nur die Primetime problematisch, auch am Vorabend dürften die Werte aus Sicht des Sendermanagements sicher höher sein. Um 19 Uhr kehrte das Musikquiz "Let the Music Play" zurück, doch für mehr als 3,7 Prozent bei den Umworbenen reichte es nicht. Gesamt schauten rund 640.000 Menschen zu. Besser, aber nicht gut, schlugen sich zudem ab 18 Uhr gesendete "K11"-Folgen mit 5,9 und 5,2 Prozent in der Zielgruppe. Mit 6,2 Prozent Tagesmarktanteil kam Sat.1 entsprechend auch nicht über Platz fünf in der Zielgruppe am Montag hinaus. ProSieben belegte mit 7,9 Prozent den zweiten Rang, die Pole Position nahm RTL mit überragenden 15,9 Prozent ein.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;