Der Wandel der Fernsehnutzung, insbesondere bei ganz jungen Zielgruppen, hat in den vergangenen Monaten unter anderem den RTLzwei-Soaps "Köln 50667" und "Berlin – Tag & Nacht" zu schaffen gemacht. Nach wie vor füllen die Produktionen von filmpool die Sendeplätze zwischen 18:05 und 20:15 Uhr (Montag bis Freitag), doch teils zweistellige Marktanteile, wie früher nicht selten zu sehen, sind inzwischen nicht mehr drin. Stattdessen liegt der derzeitige Jahresschnitt von "Köln 50667" im linearen Programm bei weniger als vier Prozent Marktanteil (14-49) und somit sogar ein Stück unterhalb der RTLzwei-Norm. In der zurückliegenden Woche legten nun beide Städte-Soaps recht deutlich zu.
Die fünf zurückliegenden Episoden von "Köln 50667" etwa gelangten auf im Schnitt 4,6 Prozent – ein Plus von einem halben Punkt gegenüber der Woche zuvor. Zugleich war es der beste Wochenwert seit Oktober 2021. Fast identisch ist die Lage bei "Berlin – Tag & Nacht": Die dort erzählten Geschichten kamen von Montag bis Freitag auf durchschnittlich fünf Prozent in der Zielgruppe, zuletzt lief es im Wochenschnitt ebenfalls im Oktober 2021 besser. Am Freitag sicherten sich beide Sendungen 4,6 und 4,7 Prozent Marktanteil, die gemessenen Reichweiten lagen bei 0,28 und 0,41 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Eine zuvor gelaufene Folge von "Hartz Rot Gold" landete bei 3,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe.
Marktanteil-Langzeittrend: Köln 50667
dwdl.de/zahlenzentrale
14-49 Jahre
Etwas stärker als in den Tagen zuvor war auch wieder die neue RTL-Vormittagsshow "Chefkoch TV" unterwegs, die es nach elf Uhr auf 7,7 Prozent Marktanteil schaffte – immerhin war dies der zweitbeste Wert in der noch sehr jungen Formatgeschichte. Rund 320.000 Menschen schalteten ein. "Punkt 12" steigerte sich direkt danach auf 9,7 Prozent, nachmittags fielen die Werte wieder deutlich nach unten. Nicht über 4,2 und 5,3 Prozent kamen "Ich klick das hin!" und "Die Retourenprofis" hinaus. "Ich klick das hin!" sicherte sich in der 15-Uhr-Stunde rund 250.000 Zusehende – ein deutlich größeres Publikum fand sich zeitgleich beim eigentlich viel kleineren Spartensender RTL Up ein.
Dort wurden großflächig alte Gerichtsshows wiederholt: 0,45 Millionen schalteten ab 14:20 Uhr bei einer alten "Strafgericht"-Episode ein, 0,36 und 0,37 Millionen waren es im Anschluss bei "Familiengericht"-Folgen. Im Gesamtmarkt ließen sich teils mehr als fünf Prozent Marktanteil (ab 13:37 Uhr, "Das Strafgericht") mit der Archivware erzielen. Abends punktete RTL Up mit Wiederholungen der Sitcom "Die Nanny", die es bei den 14- bis 49-Jährigen auf bis zu 2,0 Prozent brachte. Ähnlich erfolgreich waren nach 22 Uhr dann drei "Golden Girls"-Re-Runs mit jeweils 1,8 Prozent in dieser Altersklasse.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;