Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Erstmals sichtbar für alle: Die Quotenkurven der acht großen deutschen Vollprogramme in der Primetime, basierend auf der Messung von rund einer Million Vodafone-Haushalten. Mehr Hintergrund zu den neuen Daten gibt es hier. Die wichtigste Erkenntnis aus den Kurven ist nicht, wer vorne liegt. Die Zahlen sind aussagekräftig für die gemessenen Vodafone-Haushalte, aber nicht gewichtet, auch wenn sich die Ergebnisse nach Erfahrungen von AdScanner und Vodafone jenen der Zielgruppe 14 bis 59 annähern.

Wertvoller und in sich aussagekräftig sind die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten, deren Profiteuren und der Entwicklung von Reichweiten innerhalb einer Sendung. Das erlaubt Deutungen, die bislang ohne zugängliche Minuten- bzw. Sekundenverläufe nicht möglich waren. Etwa ob eine Sendung von Beginn an wenige Zuschauende hatte oder aber während der Ausstrahlung massiv verlor. Die folgenden Quotenkurven spiegeln die Anzahl der eingeschalteten Giga TV-Boxen in den gemessenen Vodafone-Haushalten wider.

verlauf220521 © AdScanner

Gut, dass das Finale des DFB Pokal erstens samstags ausgetragen wird und zweitens der Anstoß familienfreundlich auf 20 Uhr festgelegt ist. So war am Samstag selbst das Elfmeterschießen also vor 23 Uhr zu Ende, ganz anders als wenige Tage zuvor das Endspiel der Europa League. Dieses startete erst um 21 Uhr, sodass der entscheidende Elfer erst wenige Minuten vor Mitternacht geschossen wurde. Daher war am Donnerstagmorgen gut zu sehen, dass einige Zuschauerinnen und Zuschauer beim Europa League-Finale nach der regulären Spielzeit abschalteten. Das war nun beim Finale des DFB-Pokals nicht der Fall. Zwar ging die Kurve ab kurz vor 22 Uhr ein bisschen runter, steigerte sich dann aber schnell in der Verlängerung und vor allem während des Elfmeterschießens auf neue Bestwerte.

Wer profitierte eigentlich von der Halbzeitpause? Weil Das Erste in dieser keine Werbung sendete, sondern die beliebte "Tagesschau", ging die Kurve ab 20:50 Uhr gar nicht sehr nach unten. Dennoch: Minimal wusste "Otto Total" von Otto von der Fußballpause zu profitieren und noch etwas minimaler "Unglaublich!" von ProSieben.

zap220521 © AdScanner

ZapIn und ZapOut ist die tägliche Betrachtung des Nutzungsverhalten mit der Frage: Wohin verlieren die größten acht größten deutschen Vollprogramme ihre Zuschauenden im Verlaufe eines Tages eigentlich und von welchen Sendern wiederum zappt das Publikum zu ihnen? Unsere ZapMap liefert Erkenntnisse zu Wettbewerbssituationen: Zwischen welchen Sendern herrscht der intensivste Publikumsaustausch?