Mit dem Schlusspunkt der diesjährigen Sommerspecials der Vox-Primetime-Show "Grill den Henssler" geht auch die Zeit mit Mirja Boes in der Jury der Sonntagabend-Sendung zu Ende. Zum Abschied generierte eine primetimefüllende Folge des Formats mit Steffen Henssler die besten Zielgruppen-Marktanteile seit 2020. Gemessen wurden im Schnitt 10,7 Prozent bei den Werberelevanten. Und weil es nicht das erste Mal war, dass die Kochshow in diesem Sommer zweistellige Ergebnisse lieferte, steht unter dem Strich die beste Staffel seit 2019 – im Schnitt kamen die nun jüngst gezeigten Folgen auf rund 9,3 Prozent. Die Boes-Abschiedssedung sicherte sich am Sonntag nun 1,53 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Abseits der Kochshow hatte Vox aber an vielen Ecken und Enden Probleme. Eine 16-Uhr-Wiederholung von "Biete Rostlaube, suche Traumauto" kam nicht über vier Prozent in der Zielgruppe hinaus. Die im Anschluss gezeigten Formate "Auto Mobil" und "Die Beet-Brüder" taten sich mit 5,3 und 4,5 Prozent ebenfalls reichlich schwer. Doch Vox war damit bei Weitem nicht alleine.
Ein Blick auf die Tagesmarktanteile wirft überhaupt kein gutes Bild auf die großen Privatsender. Hier sicherte sich Vox mit einem durchschnittlichen Tagesmarktanteil von 6,9 Prozent (14-49) den ersten Rang und lag knapp vor ProSieben mit 6,8 Prozent. RTL kam nicht über sechseinhalb Prozent am Sonntag hinaus. Der einst so stolze Sender fiel mit tagsüber gezeigten Filmen weit unter sonst übliche Werte. "Louis, der Geizkragen" floppte morgens mit fünf Prozent. Danach holte "Der Querkopf" nur dreieinhalb Prozent, es folgten "Balduin, der Trockenschwimmer" und "Brust oder Keule" mit knapp fünf Prozent. Erst ab 16.45 Uhr, bei der Ausstrahlung von "Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe" lief es angesichts von knapp acht Prozent in der Zielgruppe etwas besser.
Nach 19 Uhr sicherten sich "Exclusiv – Weekend", "Inferno" und "Stern TV am Sonntag" dann zwischen 8,4 und 8,9 Prozent und verhalfen RTL ganz offenbar dazu, dass das Sonntags-Ergebnis nicht noch minder ausfiel. Stark performte indes ZDFinfo am Sonntag. Der Sender gelangte bei den Jüngeren auf tolle 3,3 Prozent. Gezeigt wurden über viele Stunden Doku-Formate, die sich mit der ehemaligen DDR befassten. Ab 16:30 Uhr wurde bei "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" die höchste Reichweite (400.000) gemessen. 3,4 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, drei Prozent bei den Jungen. Am frühen Nachmittag interessierten sich bereits rund 300.000 Personen für "Das war die DDR: Hoffnung und Niedergang" – 2,2 Prozent wurden bei den Jüngeren gemessen. Zur besten Sendezeit holte dann "Das Deutschland-Duell: BRD gegen DDR" noch rund 280.000 Personen vor die Geräte.
Und auch ZDFneo punktete: "Die glorreichen 10" kamen ab 17:35 Uhr auf beeindruckende fünf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, danach steigerte sich "Sketch History" sogar auf 5,8 Prozent. 440.000 und 520.000 Menschen ab drei Jahren schalteten ein. Richtig mies lief indes die Primetime: Ein "Breaking Even"-Doppelpack kam nicht über 50.000 und 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hinaus.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;