Foto: RTLRTL gibt heute bekannt, dass das erfolgreichste Nachrichtenmagazin im deutschen Fernsehen – wer hätte es gedacht – das „RTL Nachtjournal“ ist. Zwar bringt es die Sendung gerade mal auf nur ein knappes Drittel der Zuschauer des „heute journals“ im ZDF und auf knapp die Hälfte der Zuschauer der „Tagesthemen“ in der ARD, doch in relativen Zahlen sieht das schon ganz anders aus.

Der Meldung nach erzielt RTL mit seiner nachrichtlichen halben Stunde einen Marktanteil von 13,5 Prozent, das „heute-journal“ 12,9 , die „Tagesthemen“ 10,6. Da kann man schon mal die Marktführerschaft ausrufen. Und das dann auch noch in der Königsklasse der Nachrichtenmagazine. Als Vergleich von „Äpfeln mit Birnen“ bezeichnet Stefan Geese von der ARD-Medienforschung diese Meldung, da die verschiedenen Formate eine unterschiedliche inhaltliche Ausrichtung hätten und verschiedene Zielgruppen ansprächen.

Formal allerdings hat Geese nichts zu beanstanden. Da nämlich das „Nachtjournal“, wie der Name verrät, nachts läuft, schauen da ohnehin weniger Menschen fern. Und von denen die das machen, schalten um Mitternacht mehr Leute RTL ein, als gegen viertel vor oder nach zehn bei ARD und ZDF. Das erklärt auch RTL in seiner Mitteilung, da man beim ersten Lesen doch geneigt ist, den Kopf zu schütteln.
 

 
Man könnte natürlich auch argumentieren, dass es sich mit dem „RTL Nachtjournal“ - wie auch bei „Tagesthemen“ und „Heute Journal“ - um die erste große Nachrichtensendung nach den Hauptnachrichten handelt.

Vergessen sollte man über derlei Fragen allerdings nicht, dass das „RTL Nachtjournal“ tatsächlich recht erfolgreich ist und gegen seine direkte Konkurrenz – die Nachtsendungen der öffentlich-rechtlichen – gut dasteht. In einer Forsa-Umfrage von den jüngeren Befragten wurde die Sendung häufig mit sehr guten Noten bewertet. Und so konnte man zumindest der ARD etwas entgegensetzen, die in einer Mitteilung zu ihren Politmagazinen gestern davon sprach, wie gut man gegen die „Konkurrenz der kommerziellen Sender“ aufgestellt sei.