Der Primetime-Verlauf: "Bergretter" stabil, "Lanz" nicht
Gleich zwei 90 Minuten lange Reihen buhlten am Donnerstagabend um die Gunst des Publikums: "Der Zürich-Krimi" im Ersten und "Die Bergretter" im ZDF. Die Verlaufskurve von AdScanner zeigt, dass beide recht gut ihre Zuschauerinnen und Zuschauer hielten. Im Ersten schalteten um 21:45 Uhr einige ab, all die, die keine Lust auf den Krimi "Mord auf Shetland" hatten. Beim ZDF stieg die Kurve zunächst an, nicht wenige waren schon etwas vor dem "heute journal" beim Sender. Doch nach 22 Uhr verließen zahlreiche Personen das ZDF-Programm. Schon während des Nachrichtenjournals zeigte die Kurve recht deutlich nach unten. Dieser Trend setzte sich insbesondere in den ersten Minuten des Talks von "Markus Lanz" fort.
Der Vorabend-Verlauf: "Galileo" legt zu
Am Vorabend wird teils recht wild umgeschaltet. Das belegen die AdScanner-Daten sehr anschaulich. Auch am Donnerstag gab es im Vorfeld von Nachrichtensendungen wieder größere Ausschläge nach oben. So ging die Kurve des Ersten schon Minuten vor der 20-Uhr-"Tagesschau" fömlich durch die Decke, auch "RTL Aktuell" war ein Publikumsmagnet - ähnliches ließ sich zudem gegen 19 Uhr im ZDF beobachten. Gut erkennbar auch am Donnerstag: "Leute heute" sammelte in seiner eher kurzen Laufzeit von nur rund 15 Minuten sehr deutlich Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Gleiches gilt für ProSieben, wo "Galileo" im Sendeverlauf Publikum hinzugewann. Schon wenige Minuten vor 20:15 Uhr ging die Kurve dann besonders steil nach oben: Einige wollten offenbar den Start einer weiteren "Germany's Next Topmodel"-Folge auf keinen Fall verpassen.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: AdAlliance weiter vorn
Auch am Donnerstag lag Ad Alliance im Vermarkter-Daily-Reach vorn; allerdings mit deutlich weniger Vorsprung als zuletzt. Erreicht wurden 37 Prozent der entsprechenden Vodafone-Haushalte. Auf dem zweiten Rang folgte - mit vier Prozentpunkten Abstand - Seven.One Media. Das ZDF Werbefernsehen kam auf 16 Prozent und landete somit vor WarnerBros. Discovery, das mit 13 Prozent stabil blieb.
Werbe-Ranking: Edeka, Lidl, Penny fast gleichauf, REWE vorn
Vor dem Osterfest warben Lebensmittelhändler wieder sehr fleißig. An Gründonnerstag übernahm REWE nun die Spitzenposition, die am Tag zuvor noch C&A inne hatte (nun Zweiter). REWE schaltete vor dem langen Wochenende 127 Spots und kam somit auf rund 94 XRP. C&A indes, das 117 Mal in den Werbeinseln der Sender vertreten war, sicherte sich nur um die 70 Punkte. In den Top15 der reichweistenstärksten Werbespots war zudem Reklame für weitere Discounter/Lebensmittelhändler. Lidl und Edeka lagen dabei in etwa gleichauf: Beide schalteten knapp 70 Spots mit denen sie auf um die 50 XRP gelangten. Penny warb 73 Mal, auch hier lag der ermittelte XRP-Wert bei knapp unter 70.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.