Der Primetime-Verlauf: Raue gibt leicht nach
"Rach - Der Restaurantretter" ist es mit der ersten Folge gelungen, das Publikum bei der Stange zu halten - allerdings nur bis zur ersten Werbepause. Danach schaffte es die neue RTL-Dokusoap nicht mehr an die anfangs erzielten Reichweiten heran, wie die Analyse der AdScanner-Daten auf Basis von etwa einer Million Vodafone-Haushalten zeigt. Nach dem zweiten Werbebreak ging die Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer abermals zurück, erst danach lief es wieder etwas besser.
Unterm Strich kann man in Köln aber durchaus zufrieden sein, weil man es letztlich dann doch schaffte, die meisten derjenigen, die einmal eingeschaltet haben, vor dem Fernseher zu halten - wenn auch noch auf einem ausbaufähigen Niveau.
Der Vorabend-Verlauf: RTL eine Stunde lang im Aufwind
Am Vorabend sammelte RTL indes deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Zwischen 18:00 Uhr und dem Ende von "RTL aktuell" zeigte die AdScanner-Kurve am Dienstag kontinuierlich nach oben. Ganz anders dagegen weiter die Lage in Sat.1, wo "Volles Haus!" am Vorabend keine nennenswerten Ausschläge nach oben oder unten zeigt - fast so, als sei es dem Publikum egal, welche Inhalte in der langen Sendestrecke vorkommen.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Fußball kostet Reichweite
Nachdem Seven.One Media rund um das Oster-Wochenende an die AdAlliance von RTL heranrückte, lagen die Kölner am Dienstag beim Daily-Reach-Vergleich deutlich an der Spitze - mit 40 Prozent gegenüber 33 Prozent. Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Das ZDF-Werbefernsehen war indes deutlich stärker ARD Media, was auch daran lag, dass im Ersten weder "Weiß denn sowas?" noch die "WaPo" in See stach, sondern ein deutlich quotenschwächeres Frauen-Fußballspiel zu lief.
Werbe-Ranking: Camp David vor C&A
Lidl hat am Dienstag den Spitzenplatz im Werbe-Ranking noch ausbauen können. Die 145 ausgestrahlten Spots, in deren Mittelpunkt die Camp-David-Outfits von Dieter Bohlen beworben wurden, führten zu einem XRP von 136,34 - das waren über 30 Punkte mehr als noch am Tag zuvor. Die Modekette C&A hatte dagegen das Nachsehen, war mit einem Wert von knapp unter 100 aber ebenfalls klar stärker als am Tag zuvor. Zum Vergleich: Penny kam als Drittplatzierter nur auf einen XRP von 63.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.