Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Vox hat treue Zuschauer

Die Zuschauer-Verlaufskurve aus mehr als einer Million Vodafone-Haushalten zeigt für den Dienstag sehr gut, wie sehr es Vox gelungen ist, sein Publikum über die zwei Stunden Sendezeit von "Sing meinen Song" hinweg zu halten. Nach jeder Werbepause kehrten die Zuschauerinnen und Zuschauer zurück, erst nach dem Ende der Sendung ist ein deutlicher Abfall der Kurve zu sehen. 

230425primetime © AdScanner

Anders dagegen die Situation bei ProSieben: Dort hatte "Joko & Klaas gegen ProSieben" seinen Höhepunkt bereits um kurz nach 21 Uhr erreicht, danach ging es schleichend bergab. Nach 22:30 Uhr gelang es der Show dann kaum noch, Zuschauerinnen und Zuschauer im Anschluss an die Werbepausen zurückzuholen. Vielen Menschen vor den TV-Geräten dauerte die Show wohl einfach zu lang und sie schalteten irgendwann ab. 

Der Vorabend-Verlauf: Boulevard als Einschalter

Die Boulevard-Sendungen im deutschen Fernsehen ziehen nach wie vor viele Menschen an und sorgen für einen Einschaltimpuls. Im ZDF etwa ist ein spitzer Anstieg der Zuschauerkurve zu Beginn von "Leute Heute" zu erkennen. So ein klares Plus verzeichneten im ZDF erst wieder die "heute"-Nachrichten um 19 Uhr. Im Ersten verzeichnete "Brisant" eine kontinuierlich ansteigende Zuschauerkurve. Und auch beim RTL-Format "Exclusiv" schalteten im Verlauf der rund 15 Minuten Sendezeit immer mehr Menschen ein. "RTL Aktuell" sorgte danach freilich für einen noch größeren Ausschlag. 

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Wohl auch durch das starke Abschneiden von Vox in der Primetime erreichte die AdAlliance am Dienstag eine Tages-Nettoreichweite mit seinen Werbeinseln und Sponsoring-Hinweisen von 41 Prozent. Damit lag sie deutlich vor Seven.One Media, das auf 32 Prozent aller Vodafone-Haushalte kam. Drittstärkste Vermarktungseinheit am Dienstag war das ZDF Werbefernsehen mit 15 Prozent der gemessenen Haushalten, danach folgt bereits WarnerBros. Discovery mit 14 Prozent. 

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Werbe-Ranking: Burger King dreht auf

Rund vier Wochen lang gab es keine Werbespots von Burger King Deutschland im Fernsehen zu sehen, am Dienstag kehrte die Fast-Food-Kette schließlich mit einer Kampagne für die King's Selection zurück - und wie. 109 Spots wurden geschaltet, mehr waren es von Burger King in diesem Jahr noch nie. Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von 73,56 landete man direkt auf Platz zwei - hinter der weiter dominierenden Kreislaufflasche (171,19 XRP). Burger King, das 20 Prozent seiner Spots bei ProSieben schaltete, landete damit auch vor den verschiedenen Kampagnen des Konkurrenten McDonalds, der in den zurückliegenden Tagen oft oben mitgespielt hatte im Werberanking. Am Dienstag kam die Werbung für das McSmart Menu aber nur auf Platz acht. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.