Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: RTL überragt

Während Das Erste und das ZDF mit ihrem Filmen in der Primetime eine recht konstante Performance hinlegten, konnte RTL mit der Vorberichterstattung zum Europa-League-Spiel zwischen Leverkusen und Rom nach und nach Zuschauerinnen und Zuschauer einsammeln. Vor allem rund um den Anpfiff um 21 Uhr schalteten viele Menschen zum Sender. Und auch als die Filme bei den Öffentlich-Rechtlichen zu Ende waren, ist in der Zuschauerkurve von RTL ein deutlicher Plus zu erkennen. 

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Und weil RTL das Glück hatte, dass es bis zum Abpfiff spannend war und Leverkusen das Wunder noch hätte schaffen können, blieben die meisten Fußball-Fans auch bis zum Schluss dran. Der Zuschauer-Peak war erst zum Abpfiff erreicht, dafür schaltete danach im Anschluss ein Großteil ab. "Germany's Next Topmodel" erreichte seinen Höhepunkt dagegen schon um 22 Uhr, danach zeigt der Trend nach unten. 

Der Vorabend-Verlauf: Nochmal Fußball

Das Erste hat mit dem DFB-Pokalfinale der Frauen in der Daytime ebenfalls kontinuierlich steigende Zuschauerzahlen erreicht. Besonders auffällig ist hier die Tatsache, dass das Minus in der Halbzeitpause nicht so groß war wie bei vergleichbaren Übertragungen - bei RTL brach das Publikum in der Primetime zu diesem Zeitpunkt regelrecht weg, kam danach aber schnell wieder zurück. Im Ersten ist gegen 17:30 Uhr nur ein kleiner Abfall der Zuschauerkurve zu erkennen. Im Anschluss an das Pokalfinale suchten aber auch in diesem Fall etliche Zuschauerinnen und Zuschauer das Weite. 

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: ARD Media trotz Beschränkungen respektabel

Wegen des Feiertags ist den Öffentlich-Rechtlichen am Donnerstag Werbung im üblichen Sinne verboten gewesen, daher kam das ZDF Werbefernsehen auch nur auf 3 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte. ARD Media erreichte immerhin 7 Prozent, das ist wohl vor allem auf die Sport-Sponsorings zurückzuführen, die im Umfeld des reichweitenstarken DFB-Pokalfinals der Frauen zu sehen waren. Die meisten TV-Haushalte erreicht hat auch an Christi Himmelfahrt die AdAlliance (38 Prozent). 

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Werbe-Ranking: Effektives Sport-Sponsoring

Wie effektiv Werbung und Sponsorings im Sport-Umfeld sein können, hat am Donnerstag bwin unter Beweis gestellt. Mit nur 39 Spots erreichte man eine Bruttoreichweite in Höhe von 51,19 XRP. Mit relativ wenig Einsatz kam man also auf einen vergleichsweise hohen Ertrag. Die bwin-Werbung verteilte sich dabei auf lediglich vier Sender, die Spots liefen neben RTL und dem Ersten auch auf zwei Sky-Kanälen. Und während rund 60 Prozent der Spots bei Sky geschaltet wurden, trugen sie nur zu nicht einmal einem Prozent zur Bruttoreichweite bei. 60 Prozent der Reichweite wurden durch die Platzierungen bei RTL erreicht, die restlichen rund 39 Prozent kamen durch Das Erste rein. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.