Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Das erste Tor verpasst

Für den Hamburger Sportverein lief das Hinspiel der Relegation nicht wie erhofft. Am Ende unterlagen die Hanseaten mit 0:3. Das erste Tor des VfB Stuttgart fiel dabei schon nach wenigen Sekunden. Die Daten von AdScanner zeigen: Zahlreiche Fans, die die Partie in Sat.1 verfolgten, schauten da noch gar nicht zu. Die Reichweiten erreichten in Halbzeit eins ihren Höhepunkt kurz vor dem Pausenpfiff. In Halbzeit zwei stieg das Interesse und erreichte den Peak um die 60. Spielminute herum. Danach schalteten einige um, wohl, weil sie nicht mehr an einen Hamburger Sieg glaubten.

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Der Vorabend-Verlauf: "Stern TV" hält "GZSZ"-Publikum nicht

Gleich mehrere Sender verbuchten um oder kurz vor 20:15 Uhr steigende Reichweiten: Sat.1 etwa, wo um Viertel nach Acht die Fußball-Vorberichte starten. Oder ProSieben, wo eine weitere "GNTM"-Folge wartete. Bei RTL sah es am Donnerstag anders aus. Mit dem Abspann der Daily "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" sank die Reichweite.  

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: AdAlliance hält sich gerade so vorn

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Seven.One Media profitierte am Donnerstag von den starken Primetime-Programmen von ProSieben und Sat.1. Dort lief "Germany's Next Topmodel" und die Bundesliga-Relegation. Der Daily Reach des Vermarkters lag entsprechend bei starken 38 Prozent. AdAlliance blieb trotzdem vorn, wenn auch nur mit einem Prozentpunkt Vorsprung. 

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Werbe-Ranking: Sat.1 pusht Swiffer

Sehr fleißig geworben hat auch am Donnerstag wieder Procter & Gamble – insgesamt schaltete der Konzern 30 unterschiedliche Spots für zahlreiche Produkte. Sehr erfolgreich waren die Buchungen für Swiffer; 96 Spots liefen am Donnerstag und kamen auf einen XRP-Wert in Höhe von rund 90. Das lag in erster Linie an Ausstrahlungen im Fußballumfeld von Sat.1, aber auch bei Vox und ProSieben war die Werbung in reichweitenstarken Umfeldern zu sehen. Lidl, das in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag zelebriert, landete am Donnerstag auf dem zweiten Rang. Der Discounter brachte es auf 88,4 XRP, nötig waren dafür 114 Spots. Dritter wurde der Telekommunikationsdienst Vodafone, der aktuell das Angebot GigaMobil S sehr stark und insbesondere häufig bewirbt. 334 Mal liefen Spots dafür alleine am Donnerstag, allerdings hauptsächlich auf sehr kleinen Kanälen. Trotz der vielfachen Ausstrahlung, lag der XRP nur bei rund 60. Die meisten XRP-Punkte sammelte auch Vodafone in Sat.1 ein, am häufigsten ausgestrahlt wurde die Reklame indes bei Sky Sport News, Comedy Central und n-tv.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.