Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "Viva la Diva" gegen 22 Uhr am Stärksten

Mit 4:0 hat sich Wehen-Wiesbaden am Freitagabend im Relegationsspiel gegen Bielefeld durchgesetzt. Die Arminia, Noch-Zweitligist, steht somit mit eineinhalb Beinen in der dritten Liga und die Wiesbadener dürfen schon einen halben Gedanken an eine Aufstiegsfeier verschwenden. Sat.1 übertrug das Spiel am Freitag im Free-TV und musste somit auch unschöne Szenen zeigen. Wenigen Minuten vor Ende der zweiten Halbzeit, als das 4:0 gerade gefallen war, wurde Pyro gezündet und auch auf das Feld gefeuert. Es folgte eine rund 20 Minuten lange Pause. Genau zu Beginn dieser Pause verbuchte Sat.1 die höchsten Reichweiten. Das dürfte weniger an Pyro gelegen haben, sondern mehr daran, dass Fußballspiele in aller Regel gegen Ende das meiste Interesse hervorrufen. Viele, aber nicht alle, machten die Pause vor den Bildschirmen mit, wie die Verlaufskurve von AdScanner zeigt. Als das Spiel fortgesetzt wurde, hatte Sat.1 schon einige Fans verloren.

 

"Viva la Diva" tat sich im RTL-Programm indes ziemlich schwer. Sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Werbepause wurde Publikum verloren, das nicht wieder eingesammelt wurde. Erst in den Minuten vor 22 Uhr legte die Sendung nachhaltig zu und erreichte dort auch das beste Reichweitenniveau. Die Begleitsendung nach 22:50 Uhr tat sich dann schwer und führt nach und nach zu abschaltenden Zuschauerinnen und Zuschauern.

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Der Vorabend-Verlauf: ARD-Vorabend legt Stück für Stück zu

"Die Chefin" zog am Freitag viele Zuschauerinnen und Zuschauer an. Schon in den Minuten vor 20:15 Uhr schalteten daher viele zum ZDF. Gegen 20:13 Uhr stieg die Kurve dann explosionsartig an, doch auch zuvor gab es einen Aufwärtstrend; der kam dann der "Bettys Diagnose"-Wiederholung zugute. Publikum hinzugewinnen konnte am Freitag auch die RTL-Daily "Alles was zählt" – ebenfalls am Ende deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer hatten die Programme des Vorabendprogramms des Ersten; also "Brisant" und das Staffelfinale von "Wer weiß denn sowas?".

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Wieder ein enges Rennen

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Wie schon am Donnerstag war es ein enges Rennen um den Spitzenplatz: Der Daily Reach von AdAlliance lag am Freitag nun bei 34 Prozent, was etwas weniger war als noch am Donnerstag. Erneut lag Seven.One Media nur einen Prozentpunkt dahinter und kam entsprechend auf 33 Prozent.

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Werbe-Ranking: Vodafone und O2 vorn

Über ganz hohe Werbereichweiten konnte sich am Freitag niemand freuen. Keine Kampagne erreichte 70 XRP oder mehr. Spitzenreiter war somit Vodafone mit Spots für sein Giga Mobil S. Satte 374 Stück liefen davon, viele natürlich auf Nischensendern. Erreicht hat Vodafone damit einen XRP-Wert in Höhe von genau 68 und somit gegenüber dem Donnerstag um rund sieben Punkte zugelegt. Ein weiterer Telekommunikationsanbieter folgte auf Rang zwei: Telefonica mit Spots für O2 kam auf 67,9 Punkte. Der ähnliche XRP-Wert kam trotz deutlich weniger Buchungen zustande: O2 warb nur 202 Mal. Dass die Urlaubssaison vor der Tür steht, hat zudem Airbnb erkannt: Mit einem XRP-Wert von knapp 48 gelang der Sprung unter die Top10.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.