Der Amazon Prime Day - bzw. ja eher die Amazon Prime Days - finden erst in dieser Woche statt, waren aber schon in den vergangenen sieben Tagen im Fernsehen allgegenwärtig. Der AdScanner-Auswertung zufolge liefen genau 1.000 Spots für den Prime Day in der vergangenen Woche, keine andere Kampagne war reichweitenstärker. Die Bruttoreichweite belief sich auf rund 714 XRP - Check24 kam als zweitplatzierter schon mit deutlichem Rückstand und rund 561 XRP über die Ziel-Linie.
Interessant ist dabei auch, dass Amazon bei der Auswahl der belegten Sender durchaus selektiv vorgeht und von den beiden großen privaten Sendergruppe eindeutig jene aus Köln bevorzugt. Etwa 46 Prozent aller gebuchten Spots für den Amazon Prime Day liefen auf Sendern von RTL Deutschland, die also von der Ad Alliance vermarktet werden - wobei RTL als reichweitenstärkster Sender auch am stärksten belegt wurde. Bei den Sendern von ProSiebenSat.1 wurden hingegen nur etwas mehr als halb so viele Spots geschaltet wie bei der Konkurrenz.
Dabei fällt vor allem auf, dass Amazon kaum Werbung bei Sat.1 geschaltet hat: Auf den Sender entfielen nur 2,4 Prozent aller Prime-Day-Spots, 8,4 Prozent liefen bei ProSieben, 9,7 Prozent bei Vox, 19,3 Prozent bei RTL. Noch deutlicher sind die Unterschiede zwischen den beiden Sendergruppen, wenn man die erzielte Bruttoreichweite vergleicht: Hier kamen etwa 59 Prozent durch Schaltungen bei den Sendern der Ad Alliance zusammen, 20 Prozent durch die Schaltungen bei Sendern von Seven.One Media.
Im Verhältnis besonders stark belegt hat Amazon mit der Kampagne unterdessen auch RTLzwei: Auf dem von El Cartel Media selbst vermarkteten Sender liefen 13,7 Prozent aller Spots, die fast 15 Prozent der gesamten Brutto-Reichweite ausmachten. Damit war RTLzwei der am zweistärksten belegte und auch aus Reichweitensicht zweitwichtigste Sender hinter RTL. Einen Unterschied machte Amazon zudem auch bei den Öffentlich-Rechtlichen: Das ZDF blieb außen vor, im Ersten liefen hingegen Spots für den Prime Day.
Amazon bewarb auch in der vergangenen Woche natürlich nicht nur die Prime Days, sondern hatte auch noch andere Spots am Start. Nimmt man alle zusammen, dann erreichten diese sogar einen Bruttoreichweite von von 1.367 XRP. Seit Anfang 2022 gab es keine Woche, in der Amazon noch reichweitenstärker im deutschen Fernsehen geworben hätte, also auch nicht im Umfeld der Prime Days und anderer Angebots-Aktionen im vergangenen Jahr - gute Nachrichten also insgesamt für die zuletzt so gebeutelten Fernsehvermarkter.
Was sind das für Zahlen?
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.