Für die Feststellung, dass der Sommer da ist, reicht bei vielen Menschen in Deutschland eigentlich schon ein Gang vor die eigene Haustür. Oder ein Blick in die Nachrichten. Man kann den Sommer aber auch noch an anderer Stelle erkennen: An der Werbung im Fernsehen. Zwar hat sich in der vergangenen Woche kein Eis weit vorne in den Werbecharts platziert, dafür aber diverse andere Unternehmen.
Zu nennen wäre da etwa die Buchungsplattform booking.com, die schon in der Vor-Vorwoche stark geworben hatte. In den zurückliegenden sieben Tagen steigerte man sich aber noch einmal auf eine Brutto-Reichweite in Höhe von fast 414 XRP im AdScanner-Werberanking, das entspricht Platz fünf der reichweitenstärksten Kampagnen. Die Hotel-Suchmaschine Trivago erreichte mit 924 Spots eine Brutto-Reichweite in Höhe von 250 XRP und damit Platz 21.
Der Sommer zeigt sich im AdScanner-Werberanking aber noch an anderer Stelle. Axe etwa warb in der zurückliegenden Woche 656 Mal für sein Bodyspray, damit schaffte man 327,24 XRP und einen Platz in den Top 10 der reichweitenstärksten Kampagnen. Und mit Axe könnte es ein Wiedersehen geben: Der aktuelle Flight ist erst in der vergangenen Woche gestartet und der Werbedruck erhöhte sich über das Wochenende hinweg sogar noch. Am Sonntag reichte es für Platz drei in den Tagescharts (DWDL.de berichtete).
Den Sommer kann man aber auch auf Platz eins des Werberankings sehen. Dort thront, wie schon in der Vorwoche, die Amazon-Kampagne zum Prime Day. Das ist insofern überraschend, weil dieser letzte Woche Dienstag und Mittwoch stattgefunden hat. An den ersten drei Tagen der Woche warb Amazon dann auch noch einmal sehr intensiv, danach gab es aber verständlicherweise keine Spots mehr. Das zeigt, wie hoch der Werbedruck von Amazon war. Die Prime-Day-Kampagne hat sich Amazon mutmaßlich etwas kosten lassen: Die meisten Spots waren bei RTL (14,4 Prozent aller Spots) zu sehen, dahinter folgten RTLzwei (14,0 Prozent), ProSieben (12,2 Prozent) und Vox (10,7 Prozent) - also ausschließlich große Sender.
Und dann wären da noch Jochen Schweizer und Marktguru - zwei Unternehmen, die mehrheitlich zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehören und in der vergangenen Woche ebenfalls den Sprung in die Top 25 geschafft haben. Hier ist unklar, wie viel Geld zwischen den Unternehmen geflossen ist. Wenn überhaupt, dann mutmaßlich aber deutlich weniger als bei regulären Werbekunden. Geworben haben die beiden Plattformen fast ausschließlich auf den Sendern der eigenen Gruppe. Damit macht der Konzern zwar vielleicht kein Werbegeld, sorgt aber für hohe Reichweiten, wie das AdScanner-Werberanking zeigt.
Was sind das für Zahlen?
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.