Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: RTLzwei-Romanze arbeitet sich nach oben

Der Hollywood-Film "Ein ganzes halbes Jahr" fand bei RTLzwei am Sonntagabend offenbar sukzessive mehr und mehr Anhänger - zumindest in den von AdScanner beobachteten rund eine Million Vodafone-Haushalten. War der Sender zum Start der Primetime gemessen an den zugeschalteten GigaTV-Endgeräten zunächst noch der schwächste der großen acht, so arbeitete er sich im Lauf der Zeit Stück für Stück nach oben und erreichte erst kurz vor 22:30 Uhr zum Ende des Filmsseine höchste Reichweite. Wer "Tenet" bei ProSieben sehen wollte, war hingegen um 20:15 Uhr schon da - hier sank die Reichweite aufgrund der langen Laufzeit bis 23:19 Uhr zum Ende hin eher ab. Auch "Der Schuh des Manitu" in der XL-Version hatte seine höchste Reichweite schon früh am Abend erreicht und hielt diese dann bis zum Ende des Films um 22:08 Uhr.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: Quoten-Peak beim Foto-Finish

Dass Jonas Vingegaard die Tour de France 2023 gewinnen würde, stand schon vor der letzten Etappe nicht mehr in Frage, spannend wurde es beim Sprint auf der Champs Élysées trotzdem - mit einem Sieg von Jordi Meeus in einem spektakulären Foto-Finish. Die Verlaufskurve am Vorabend zeigt auch, dass die Übertragung des Ersten in diesen Momenten ihren Peak erreichte, nachdem die Reichweite zuvor ab dem Ende der "heute"-Nachrichten im ZDF sukzessive angestiegen war. Nach einem kleinen Durchhänger setzte ab kurz vor 20 Uhr im Ersten dann wieder der gewohnte massive Anstieg zur "Tagesschau" ein.

AdScanner-Verlaufskurve © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Seven.One nur knapp hinter der Ad Alliance

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Ad Alliance, die in der Regel das Ranking anführt, tat dies auch am vergangenen Sonntag wieder. Allerdings war der Vorsprung vor Seven.One Media mit zwei Prozentpünktchen gering.

Daily Reach der TV-Vermarkter © AdScanner

Werbe-Ranking: McDonald's verteidigt am Sonntag den Werbethron

Nachdem McDonald's Anfang der Woche in Sachen Werbung noch recht zurückhaltend war, läuft seit Donnerstag nun eine größere Kampagne für den Big Mac. Und am Sonntag war wie schon am Samstag keine andere Kampagne laut AdScanner im TV bruttoreichweitenstärker als diese. 192 Mal liefen die Spots für den "neuen Big Mac" am Sonntag und verzeichneten somit eine enorme Bruttoreichweite von knapp über 100 XRP. McDonald's hat seine Spots dabei breit gestreut, wobei die meistbelegten Sender mit RTL, Vox, ProSieben und Sat.1 zugleich auch die größten Privatsender waren. Diese vier Sender allein sorgten zusammen dann auch für rund 71 Prozent der gesamten Bruttoreichweite.

AdScanner-Werberanking © AdScanner

AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.