Der Primetime-Verlauf: RTL wird immer schwächer
Das "Stern TV"-Spezial zur Wohnungsnot in Deutschland hatte am Donnerstag offenbar keine so große Anziehungskraft für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Nach jeder Werbepause verlor RTL ein Stück weit Reichweite und konnte nicht mehr an das Niveau von vor der Unterbrechung anknüpfen. Dass es auch anders geht, zeigten unter anderem Vox und RTLzwei, die erst spät am Abend ihren jeweiligen Höhepunkt erreicht hatten.
Der Vorabend-Verlauf: "Explosiv"-Explosion
Einen fast schon mustergültigen Verlauf hat am Donnerstag "Explosiv" genommen. Das RTL-Magazin legte über die gesamte Dauer zu und war so ein echter Impulsgeber für das RTL-Vorabendprogramm. Auch der "Exclusiv"-Trend zeigte danach deutlich nach oben und "RTL Aktuell" katapultierte den Sender wie immer auf ein ganz anderes Niveau.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: 2x Gleichstand
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Während die Ad Alliance am Donnerstag vor Seven.One Media lag, herrschte dahinter gleich zweimal Gleichstand. Warner Bros. Discovery und das ZDF Werbefernsehen teilen sich Rang drei, dahinter kamen ARD Media und El Cartel auf jeweils 10 Prozent der gemessenen Haushalte.
Werbe-Ranking: Schwarzkopf kommt mit Macht
144 Spots hat Henkel am Donnerstag für seine Haarkosmetikmarke Schwarzkopf geschaltet, mehr waren es zuletzt vor über einem Monat. Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von fast 97 XRP schaffte man es damit auf Rang zwei der erfolgreichsten Marken, nur die Telekom war noch etwas besser unterwegs. Bei den großen Sendergruppen hat man RTL Deutschland merklich bevorzugt, hier liefen fast 64 Prozent aller Spots. Weniger als 3 Prozent aller Spots waren auf den Sendern der Seven.One Entertainment Group zu sehen, diese Kanäle hat man also weitestgehend gemieden. Stattdessen setzte Henkel verstärkt auf das Pay TV, so waren auch 13th Street und WarnerTV Serie recht häufig belegt.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.