Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Ratefieber ließ in letzter Stunde nach

Bis kurz vor Mitternacht erstreckte sich am Donnerstag die finale Ausgabe der aktuellen "3-Millionen-Euro-Woche" von RTLs "Wer wird Millionär?". Für Teile der arbeitenden Bevölkerung war das zu lang. Die höchsten Reichweiten erzielte das Ratespiel auch am Donnerstag wieder vor dem Werbeblock, der um kurz vor 22 Uhr eingestreut wurde. Verluste verbuchte RTL dann nach 22:15 Uhr, als das Quiz rund 20 Minuten lang für "RTL Direkt" unterbrochen wurde. Nach "RTL Direkt" stiegen die Reichweiten zwar nochmals leicht an, allerdings gab es dann gegen 22:50 Uhr einen endgültigen Bruch. Ein weiterer Werbeblock führte dazu, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer für die letzte Stunde nicht mehr zurückkamen.

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Das Erste sendete ab 20:15 Uhr indes einen "Amsterdam-Krimi", der nicht alle Zuschauerinnen und Zuschauer hielt, die anfangs einen Blick darauf warfen. Insbesondere in der Anfangsphase zeigte die Reichweitenkurve in den AdScanner-Haushalten nach unten. Viele Abschalter wurden dann nach 21:45 Uhr verbucht, als "Kontraste" begann. 

Der Vorabend-Verlauf: Starke Stunde

Schon ein ums andere Mal wurde an dieser Stelle über die starke 18-Uhr-Stunde von RTL geschrieben. Auch am Donnerstag lief diese wieder besonders gut. Schon um 18 Uhr sammelte "Explosiv" (oder Regionalprogramm) viele Fans ein, ein Trend, der sich nach 18:30 Uhr bei den Promi-News noch verstärkte. Kurz vor "RTL Aktuell" schoss die Kurve dann besonders stark in die Höhe. Und wie üblich erreichte die Kurve um kurz vor 19 Uhr ihren Höhepunkt.  

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Schlusslicht Sky

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Sky Media spürt dieser Tage die Länderspielpause und auch das sonstige Fehlen von Live-Sport wie etwa Tennis – und liegt mit fünf Prozent im Vermarkterranking weit hinten. Visoon kam auf sechs Prozent, El Cartel Media landete bei zehn Prozent – noch vor ARD Media, das auf acht Prozent kam.

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Werbe-Ranking: Ferrero am Donnerstag vorn

Fünf Kampagnen schafften am Donnerstag den Sprung auf mehr als 100 XRP – das waren Spots von Ferrero, Dr. Oetker, Amazon, der deutschen Telekom und auch Milka. Auffallend ist dabei: Die Telekom und Milka, auf Platz vier und fünf, mussten über 200 Buchungen tätigen, um auf diesen Wert zu kommen. Kinder, Dr. Oetker und Amazon benötigten nur etwas mehr als 150 – sie hatten also in reichweitenstärkeren Programmen eingebucht. Ein eher seltener Gast ist indes Christian Dior in den Top10: Seine Werbung für Dior lief am Donnerstag 104 Mal im Fernsehen und kam damit auf knapp 88 Punkte. Das war in etwa das Vortagesergebnis. Seit Anfang dieser Woche wirbt Dior wieder verstärkt im deutschen TV-Programm, am Donnerstag tauchten die Spots besonders häufig bei RTL und Vox (über 40%).

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.