In der vergangenen TV-Werbewoche war es vor allem die Food-Branche, die besonders reichweitenstark unterwegs war. Mit Ferrero, Dr. Oetker und McDonalds waren es drei Kampagnen aus diesem Bereich, die es unter die XRP-Top5 geschafft haben. Ferrero hatte nach einer Pause Ende August insbesondere mit Beginn des Monats September seine Werbeaktivität wieder deutlich hochgeschraubt. Im Fokus der Aktivitäten steht dieser Tage die Marke "Kinder" – von allen gezählten Spots, die in der zurückliegenden Woche im Fernsehen liefen, warben rund zwei Drittel für Kinder.
Und Ferrero tat dies überwiegend bei RTL Deutschland. Rund ein Drittel aller Buchungen entfielen allein schon auf RTL und Vox, nimmt man dann noch Vox Up mit hinzu, dann fehlt nicht mehr viel und man hat fast die Hälfte aller gesendeten Kinder-Spots zusammen. Super RTL gehörte übrigens zu den weniger gebuchten Sendern der Kampagne. Nicht umsonst aber hat Stephan Schmitter, RTLs CCO, vergangene Woche bei einem Sommerfest von RTL News vor den versammelten Ministerinnen und Ministern nochmals gewarnt, das Werbeverbot für Süßigkeiten in der Tat wie angedacht umzusetzen.
Süßes stellen Dr. Oetker und McDonalds bekanntlich nur bedingt her – ähnlich wie auch Ferrero aber warb Dr. Oetker ebenfalls in erster Linie auf großen Sendern. Wo das passierte, überrascht aber vielleicht. Mehr als jeder fünfte Spot der Marke war in den zurückliegenden Tagen bei Kabel Eins beheimatet. Ganz offenbar nutzte man da vor allem die vielen Food-Formate in der Access, um auf seine Produkte aufmerksam zu machen. Auch die Vox-Sendung "First Dates" wird von einer Tiefkühlpizza des Unternehmens gesponsort. Fast 40 Prozent aller gebuchten Spots von Dr. Oetker liefen in der vergangenen Woche zwischen 13 und 20 Uhr,
Sein Engagement heruntergefahren hat indes Beiersdorf für die Nivea-Produkte. Eine entsprechende Kampagne war vor einer Woche noch Spitzenreiter, aktuell liegt man auf Rang sieben. Das liegt auch daran, dass mit knapp 800 Spots klar weniger gebucht wurde als noch Ende August und Anfang September. Zum Start der Champions League hat Amazon derweil seine Akivitäten verstärkt. Im XRP-Ranking liegt der Online-Händler zwar weiterhin an Platz zwei, nun aber mit 952 XRP, über 150 mehr als in der Vorwoche. Aktuell weist Amazon insbesondere auf die Vielfalt innerhalb seines Prime-Angebots hin.
Ebenfalls öfter im Fernsehen vertreten war zuletzt auch wieder Discounter Lidl. Aus knapp 600 gebuchten Spots in der Vorwoche wurden nun fast 780, entsprechend stieg der XRP-Wert um über 20 Punkte. Deutlich abgebaut hat indes die Modekette C&A, die ihre Aktivitäten in den deutschen Werbeblocks gegenüber der Vorwoche in etwa halbiert hat. Sie belegt derzeit noch Platz 22 mit einem XRP in Höhe von 325 Punkten. In der Vorwoche lag dieser Wert noch bei 615.
Was sind das für Zahlen?
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.