Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Austausch zwischen ARD und ZDF

Sowohl Das Erste als auch das ZDF hatten am Freitag sehr treues Publikum: Wer einmal "Praxis mit Meerblick" bzw. "Mordsschwestern" eingeschaltet hatte, blieb auch dran. Spannend ist der Zuschauerverlauf deshalb, weil die beiden Produktionen unterschiedliche Längen hatten. Nach dem Ende der "Mordsschwestern" ging es für "SOKO Leipzig" im ZDF etwas zurück, aber auch diese Serie hielt ihr Publikum in der Folge recht ordentlich. Als der ARD-Film zu Ende war, strömten aber offenbar viele zum ZDF und sorgten so für eine steigende Kurve beim Krimi. Sie störte es offenbar nicht, dass sie bereits weite Teile der Folge verpasst hatten. 

230915primetime © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: Stabile Frauen-Bundesliga

Anders als sonst hat das ZDF am Vorabend ein Fußball-Spiel gezeigt, genauer gesagt: Die Eröffnungspartie der Frauen-Fußballbundesliga. Die erwies sich als recht guter Anker für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Zwar schalteten vor allem zu Beginn der Übertragung nicht viele neue Personen hinzu, aber die meisten, die da waren, blieben auch dran. Die "heute"-Nachrichten sorgten schließlich für einen deutlichen Einschaltimpuls und die zweite Hälfte des Matches performte später dann auch dadurch auf einem höheren Niveau. 

230915vorabend © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Dreifacher Gleichstand

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Während es auf den ersten drei Plätzen des Rankings - AdAlliance vor Seven.One Media vor WarnerBros. Discovery - keine Bewegung gab, landeten dahinter gleich drei Vermarkter auf dem geteilten vierten Platz. ARD Media, das ZDF Werbefernsehen und El Cartel Media erreichten jeweils 10 Prozent der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte. 

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Werbe-Ranking: Food-Duell an der Spitze

Wie schon in den Vortagen war Ferrero mit Werbung für seine "Kinder"-Marke am Freitag am reichweitenstärksten unterwegs. 178,26 XRP erzielte das Unternehmen mit insgesamt 259 Spots. Auf den Fersen des Spitzenreiters war McDonalds, das sogar 330 Mal im deutschen Fernsehen warb - und das quer durch die Bank weg bei allen größeren Privatsendern. Die meisten Spots waren bei Kabel Eins und ProSieben zu sehen, aber auch auf Super RTL und Nick entfiel eine vergleichsweise große Anzahl an Spots. Mit rund 144 XRP erreichte man Platz zwei im Marken-Ranking. Den größten Anteil an der Reichweite hatten übrigens die Spots, die bei RTL zu sehen waren - obwohl das mengenmäßig gar nicht so viele waren. Auf den weiteren Plätzen folgten Sat.1 und ProSieben. 

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.