Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "Blamieren oder Kassieren" macht "The Voice" anfangs das Leben schwer

Elton im roten Sakko, die bekannte Marke "Blamieren oder Kassieren" und selbst eine schreiende Ansagerin aus dem Publikum: bei RTL dürfte sich das Publikum am Donnerstagabend um 20:15 Uhr ganz wie bei ProSieben gefühlt haben. Und das hat das richtige ProSieben wohl wirklich ein paar Zuschauerinnen und Zuschauer gekostet, wie der Blick auf den Reichweitenverlauf in den Vodafone-Haushalten nahelegt: "The Voice of Germany" erwischte dort einen verhaltenen Start und musste sein Publikum erst mühsam einsammeln. Erst nach dem Ende von "Blamieren oder Kassieren" gab's um 22:41 Uhr dann einen kleinen Satz nach oben und die Quoten-Flughöhe für den Rest des Abends war erreicht. Wobei: Die Flughöhe bis 22 Uhr, danach verabschiedeten sich offenbar schon die ersten in Richtung Bett.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Der Vorabend-Verlauf: "Tagesschau" legt im Verlauf stark zu

Die Vorabend-Kurve zeigt unterdessen wieder, wie stark die Reichweite der "Tagesschau" im Verlauf der Sendung noch anzieht. Um 20 Uhr, wenn also die wichtigsten Meldung des Tages Thema ist, liegt sie den Zahlen von All Eyes On Screens zufolge noch erheblich niedriger als gegen Ende der Sendung beim Wetter.

AEOS-Verlaufskurve © All Eyes on Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit einer Tagesreichweite von 40 Prozent der Vodafone-Haushalte nahm die Ad Alliance auch am Donnerstag wieder den Spitzenplatz ein.

Daily Reach der TV-Vermarkter © All Eyes on Screens

Werbe-Ranking: Vodafone geht in die Vollen

Während das Bruttoreichweiten-Ranking weiterhin ungefährdet von Ferreros Kinder-Produkten angeführt wird, gibt's eine spannende Entwicklung auf Platz 5: Für Vodafone war der gestrige Donnerstag der gemessen an der Bruttoreichweite von über 100 XRP der vierstärkste TV-Werbetag in diesem Jahr. Das fällt zusammen mit einer aktuell deutlichen Zurückhaltung der Deutschen Telekom, die zwischen Mitte August und Mitte September noch sehr reichweitenstark geworben hatte. Vodafone schaltete besonders viele Spots auf kleineren Sendern wie DMAX, TLC, ntv oder dem Disney Channel, am wichtigsten für die Reichweite war aber trotzdem die Belegung von RTL, wo etwa ein Fünftel der gesamten Bruttoreichweite erzielt wurde. Bezahlt gemacht hat sich außerdem, dass man auch die Werbeinseln im Ersten und im ZDF gebucht hatte. ProSieben hingegen ließ man weitgehend außen vor. Neben Vodafone platzierten sich mit Freenet und O2 zwei weitere Telekommunikationsunternehmen  in den Top15 mit ebenfalls sehr ordentlichen Bruttoreichweiten.

AEOS-Werberanking © All Eyes on Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.