Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

In Teilen der Republik herrschte am Rosenmontag wieder der närrische Ausnahmezustand - und viele, die nicht bei den Zügen vor Ort waren, entschieden sich auch diesmal wieder für die Live-Übertragungen im Fernsehen. Allerdings war das Interesse des TV-Publikums, wie schon 2023, nicht mehr ganz so groß wie noch in den vergangenen Jahren.

Im Ersten setzte sich der Abwärtstrend allerdings nicht weiter fort: Zwar erreichte die Übertragung des Rosenmontagszugs aus Mainz ab 12:10 Uhr im Schnitt 1,08 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und damit noch ein paar Fans weniger als noch vor einem Jahr, die Übertragungen aus Köln und Düsseldorf legten dagegen im weiteren Verlauf des Nachmittags leicht zu. Durchschnittlich 1,55 Millionen sahen den Kölner Rosenmontagszug im Ersten, ehe die Düsseldorfer Jecken danach sogar 1,78 Millionen vor dem Fernseher hielten. Die Marktanteile fielen mit Werten von 15,3 und 14,8 Prozent sogar ein ganzes Stück höher aus als vor einem Jahr. Nur der Mainzer Zug tat sich mit 12,2 Prozent zunächst noch etwas schwerer.

Beim jungen Publikum benötigte die lange Live-Strecke zudem deutlich mehr Zeit, um in Schwung zu kommen: Erreichten die Rosenmontagszüge aus Mainz und Köln zunächst nur Marktanteile von 4,5 und 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, so steigerte sich die Übertragung aus Düsseldorf ab 15:30 Uhr noch auf überzeugende 8,9 Prozent.

Über 30 Prozent Marktanteil für den WDR

Besonders stark war unterdessen das WDR Fernsehen, das mit seiner mehr als sechsstündigen Übertragung aus Köln ab 9:30 Uhr stolze 30,5 Prozent Marktanteil in Nordrhein-Westfalen erzielte. Bundesweit erreichte die Sendung hier im Schnitt 950.000 Menschen, die einem hervorragenden Marktanteil von 12,0 Prozent entsprachen. Im Vergleich zu 2023 steigerte sich der WDR damit um fast 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Dazu kommt, dass der Kölner Rosenmontagszug hier auch beim jungen Publikum für Spitzenwerte sorgte: Auf stolze 11,3 Prozent brachte es das Dritte Programm bundesweit. Aber auch am späten Nachmittag, als noch einmal drei Stunden lang Bilder aus Düsseldorf gezeigt wurden, hielt der WDR noch über 800.000 Menschen bei sich. Starke Quoten gab's auch später für die "Aktuelle Stunde", die von 1,40 Millionen Personen gesehen wurde, ehe die "Lokalzeit" sogar 1,81 Millionen erreichte. Herausragende 32,8 Prozent betrug dadurch der WDR-Marktanteil um 19:30 Uhr im Westen. 

Unterm Strich kam der Sender am Rosenmontag übrigens auf einen bundesweiten Marktanteil von 5,2 Prozent beim Gesamtpublikum und reihte sich damit sehr deutlich vor Vox, Sat.1 oder ProSieben auf dem vierten Rang ein. In NRW verzeichnete das WDR Fernsehen über den gesamten Tag hinweg sogar einen Marktanteil von 15,3 Prozent. Kein anderes Drittes Programm war in seinem Sendegebiet erfolgreicher - auch nicht der SWR, das mit Mainz ja ebenfalls eine Fastnachtshochburg abdeckte. Dort verfolgten den Rosenmontagszug ab der Mittagszeit übrigens bundesweit 190.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, in Rheinland-Pfalz lag der Marktanteil bei überzeugenden 13,3 Prozent.

Bleibt noch der Blick auf die Quoten der traditionellen TV-Sitzung "Karneval in Köln", die auch in diesem Jahr wieder zur besten Sendezeit im Ersten zu sehen war. Mit durchschnittlich 3,44 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern markierte die Aufzeichnung jedoch ein neues Allzeit-Tief und lag deutlich hinter dem ZDF-Krimi "Nachtschicht", den 4,59 Millionen Menschen sahen. Im Vergleich zum Vorjahr kamen dem Karneval 600.000 Zuschauerinnen und Zuschauer abhanden. Allerdings lag das auch an der spürbar rückläufigen Fernsehnutzung, denn der Marktanteil ging nur um 1,2 Prozentpunkte auf 15,1 Prozent zurück. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Wert mit 8,0 Prozent sogar so hoch aus wie seit 2017 nicht mehr.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;