Foto: ARD/Marco GrobDas Thema Eva Herman ist vorerst erledigt und somit wohl auch der Gag mit dem "Nazometer" in der Satire-Sendung "Schmidt & Pocher" der ARD. Vor rund einem Monat haben Schmidt und Pocher in ihrer Sendung Begriffe, die durch ihre Verwendung während des dritten Reihes vorbelastet sein könnten, mit einem fiktiven Gerät getestet, vor rund drei Wochen begann man sich darüber aufzuregen. Vor fast zwei Wochen dann wurde der Gag aus der Show ausgemustert und wohl ins WDR-Archiv verschoben.

Jetzt haben sich einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" zu Folge die Intendanten der ARD darauf verständigt, dem Gag keine Sanktionen folgen zu lassen. Zudem soll dem Vernehmen nach durch die Intendantenrunde auch nicht angeordnet werden, die Gag-Konstruktion "Nazometer" aus der Sendung zu entfernen. Auf Initiative des SWR-Intendanten Peter Boudgoust wurde das Thema am Montag auf die Tagesordnung der Intendantenrunde der ARD in Bremen gehievt. So wie es derzeit aussieht, hat sich das Thema durch die Redaktion ohnehin schon selbst erledigt. Nicht aus Gründen des Anstands, sondern weil der Gag alt ist.
 
Innerhalb der Intendantenrunde habe es jedoch teilweise Rückendeckung für die Auffassung des SWR-Intendanten Peter Boudgoust gegeben, der in dem Sketch eine "unglaubliche Geschmacklosigkeit" sah, zumal während der Sendung in diesem Zusammenhang auch Begriffe wie "Gasherd" und "Duschen" fielen. Laut Boudgoust könne das "Nazometer" durchaus als satirisches Mittel verwendet werden, berichten die "Suttgarter Nachrichten". Bei den verwendeteten Bergriffen habe es jedoch "eine eindeutige Grenzberschreitung zum Zynismus gegeben", schreibt die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung.
 
Auch in den Rundfunkräten anderer ARD-Anstalten soll es zu ähnlichen Diskussionen gekommen sein. Rückendeckung erhielten Schmidt und Pocher dagegen von ARD-Programmdirektor Günter Struve.