Sky© Sky
Die Europäische Kommission prüft derzeit ein Vorgehen gegen den mittlerweile europaweit agierenden Bezahlsender Sky und sechs amerikanische Produktionsstudios. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat eine entsprechende Untersuchung eingeleitet, bei der festgestellt werden soll, ob der Bezahlsender und die sechs Studios Disney, NBC Universal, Paramount Pictures, Sony, Twentieh Century Fox und Warner Bros. gegen geltendes EU-Recht verstoßen. Stein des Anstoßes ist, dass das britische Sky nur in Großbritannien und Irland abonniert werden kann. "Europäische Konsumenten wollen die Pay-TV-Sender ihrer Wahl sehen, unabhängig davon wo sie in der EU leben oder reisen", meint Vestager und stellt damit das derzeitige Geschäft gänzlich infrage. Die Untersuchung soll prüfen, ob schon die Verträge zwischen Sky auf der einen und den US-Studios auf der anderen Seite solche nationalen Barrieren vorsehen und damit die Lizenzen bereits Wettbewerbsregeln der Europäischen Union verletzen. Kommt die Kommission zum Entschluss, dass es sich tatsächlich um einen Verstoß handelt, könnte eine Strafe in Höhe von bis zu zehn Prozent der jährlichen Umsätze fällig sein – und ganz nebenbei würde auch der europäische Pay-TV-Markt vor einer unfreiwilligen Reform stehen, sollten die Ländergrenzen abgeschafft werden und damit Wahlfreiheit auf dem Kontinent bestehen. Eine ähnliche Untersuchung wurde bereits im vergangenen Jahr gegen weitere europäische Pay-TV-Plattformen gestartet.

BSkyB Headquarter© BSkyB
Erst einmal feiert der Bezahlsender Sky nun aber einen Inlandserfolg: Bei der Präsentationen der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 konnte der Bezahlsender einen schönen Erfolg vermelden: Erstmals kletterte die Zahl der Abonnenten im britischen Heimatmarkt auf über zwölf Millionen. Der Vor-Steuer-Gewinn stieg um sechs Prozent auf 1,196 Milliarden Pfund; eingenommen hat Sky vor Steuern 11,28 Milliarden Pfund und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und offensichtlich sind so viele Kunden mit Sky zufrieden wie schon lange nicht mehr: Die Kündigungsquote sank auf nur noch 9,8 Prozent und liegt damit so niedrig wie seit elf Jahren nicht mehr – ist allerdings sogar noch etwas höher als in Deutschland. Beim weiteren Wachstum soll unter anderem die Premiere League helfen. Sky Sports konnte sich diesmal durchsetzen und hält ab 2016/17 auch die Rechte an Highlight-Clips. Bei der letzten Vergabe ging man hier noch leer aus und musste sich von den zeitungen Sun, Times und Sunday Times geschlagen geben. Die Zeitschriften und Sky Sports werden in Zukunft nun kooperieren und exklusiv die Sky-Clips abnehmen. Außerdem setzt Sky einen Fuß ins Produktionsunternehmen Blast! Films, das unter anderem Dokumentationen für Channel 4 produziert. Sky hat die Mehrheit übernommen und wird über Sky Vision die Blast!-Produktionen nun auch international vermarkten.

BBC One Ident© BBC One
David Attenborough wird wieder eine Naturdokureihe für BBC One präsentieren. Unter dem Arbeitstitel "The Hunt" entsteht derzeit eine siebenteilige Reihe, in welcher der Fokus auf Raubtiere und die Beziehung zu ihrer Beute gelegt wird. "The Hunt" soll dabei die Strategien der Raubtiere dokumentieren und jene der Beutetiere zeigen, die natürlich zu entkommen versuchen. Die BBC legt dabei ordentliches Tempo an den Tag: Ausgestrahlt werden soll "The Hunt" nämlich bereits im kommenden Herbst. Bereits in der kommenden Woche wird unterdessen wieder der Schneebesen geschwungen: Mit dem "Great British Bake Off" kehrt am Mittwoch, dem 5. August, eine der erfolgreichsten Sendungen mit einer neuen Staffel auf dem Flaggschiffsender BBC One zurück. Von der Doku-Reihe "Scrappers" trennt sich BBC One unterdessen – aus und vorbei ist die Reihe rund um die Erlebnisse auf einem Schrottplatz allerdings noch nicht. "Scrappers" bekommt eine zweite Staffel mit sechs neuen Folgen, die dann allerdings fortan beim deutlich kleineren BBC Two laufen werden.

Married at First Sight© ProSiebenSat.1
Schöner Erfolg auch für Red Arrow: Nachdem "Married at First Sight" mit der ersten Staffel sehr überzeugte und im Schnitt 2,5 Millionen Zuschauer und elf Prozent erreichte, hat sich Channel 4 nun wenig verwunderlich für eine zweite Staffel des von Red Arrow International vermarkteten Formats entschieden. Produziert wird die britische Variante der Kuppelshow von CPL Productions, das ebenfalls zu Red Arrow gehört. Nachdem James May bereits bei BBC Two anklopfte und dort eine neue Autoshow bekommt (UK-Update vom 24. Juni), hat nun auch der nächste "Top Gear"-Host eine Übergangsheimat gefunden: Richard Hammond wird für Sky1 den Amazonas bereisen und dort eine zweiteilige Doku drehen. Noch immer wird derweil darüber spekuliert, dass Hammond und May gemeinsam mit Jeremy Clarkson auch wieder eine Show im Stil von "Top Gear" produzieren werden, Neues gibt es hier bislang aber noch nicht. Während beim deutschen Sky Atlantic noch kein Termin für die US-Serie "Aquarius" mit David Duchovny feststeht, kann das britische Pendant unterdessen schon in Kürze loslegen. Bereits ab dem 11. August wird die Dramaserie in Großbritannien gesendet.

BSkyB© BSkyB
Sky, HBO und Canal+ machen bei der Serie "The Young Pope" gemeinsame Sache und konnten nun einen weiteren hochkarätigen Star für die Serie gewinnen. Oscar-Preisträgerin Diane Keaton wird in der Produktion eine der Hauptrollen übernehmen und eine Nonne aus den USA, die im Vatikan lebt, spielen. Bereits im Mai konnten die drei Unternehmen Jude Law gewinnen. Law wird in "The Young Pope", das die kontroverse Geschichte von den Anfängen des Pontifikats Pius' XIII. erzählt, das Kirchenoberhaupt spielen. Keine guten Nachrichten twitterte unterdessen zu Wochenbeginn Toby Whitehouse, Autor der Serie "The Game". Demnach habe sich BBC Two gegen eine zweite Staffel der Spionageserie entschieden. Auch Watch aus dem UKTV-Netzwerk hat sich unterdessen von Serien getrennt: Die letzte Staffel von "Being Human USA" wird nicht mehr bei Watch laufen. Auch von "Saving Hope" wird man keine weiteren Folgen mehr einkaufen und es damit bei zwei Staffeln belassen. Beim Schwesterkanal GOLD wird unterdessen Robert Lindsay ("My Family") ein Comeback feiern. In der zunächst auf drei Folgen ausgelegten Sitcom "Bull" wird Lindsay den Besitzer eines ins Straucheln geratenen Antiquitätenladens mit unbeholfenen Mitarbeitern spielen.

BBC Plaza© DWDL
Der Deal zwischen der BBC und der Regierung, wonach die Rundfunkanstalt künftig selbst für die Gebührenbefreiung von Über-75-Jährigen aufkommen muss, könnte nun auch ein rechtliches Nachspiel haben. Die National Union of Journalists (NUJ) ist der Ansicht, dass dieses Abkommen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoße und Menschen unter 75 diskriminiere. In einem brief an den BBC Trust verlangt die Gewerkschaft Antworten darauf, wie der "schäbige Deal" zustande gekommen ist. In London müssen derweil weitere BBC-Beschäftige um ihren Job fürchten. Rund die Hälfte der Produzenten-Jobs aus der Einheit "Factual and Daytime" in London sollen aus Kostengründen entfallen. Wegfallen sollen sechs Executive Producers, dreizehn Series Producers und 21 Producers, womit insgesamt vierzig Beschäftige sich nun Sorgen um ihre Zukunft in der Anstalt machen müssen. Das sind Gedanken, die Jane Tratter und Julie Gardner so schnell nicht teilen werden: Die beiden Köpfe hinter dem "Doctor-Who"-Comeback vor zehn Jahren machen sich selbständig und haben im walisischen Swansea die neue Produktionsfirma Bad Wolf gegründet. Tranter war in der Vergangenheit Drama-Boss bei der BBC und wechselte später zu BBC Worldwide, wo auch Gardner tätig ist. Beide werden den kommerziellen Arm der BBC bis Ende August verlassen.

UK-Quoten-Update

BBC One© BBC
Mit David Walliams war BBC One dann endlich auch wieder am Sonntagabend richtig erfolgreich: Die neue Serie "Partners in Crime", in der Walliams neben Jessica Raine die Hauptrolle spielt, interessierte zum Start tolle 6,46 Millionen Zuschauer und verzeichnete damit einen Marktanteil von sehr guten 29,0 Prozent. Am frühen Abend erreichte "Countryfile" zuvor schon starke 31,7 Prozent, während "Fake or Fortune?" zwischen "Countryfile" un dem Serienneustart nur auf 4,94 Millionen Zuschauer und 22,9 Prozent kam. Der Erfolg von "Partners in Crime" traf insbesondere Channel 4, wo die Scifi-Serie "Humans" eine Woche vor dem Staffelfinale unter die Marke von zwei Millionen Zuschauern fiel und mit 1,86 Millionen nur noch einen – noch immer guten – Marktanteil von 8,3 Prozent holte. Auch ITV verlor mit "Joanna Lumley's Trans-Siberian Adventure" weiter und landete nun bei nur noch 13,8 Prozent und knapp über drei Millionen Zuschauern.

Fernseher mit Bildstörung© Photocase/fleißiges Faultier
Erfolgreich war BBC One unterdessen bereits am Freitag mit dem Finale von "Celebrity Masterchef". Die Promi-Variante des Kochwettbewerbs erreichte in die Spitze über sechs Millionen Zuschauer und im Schnitt 5,16 Millionen und 24,5 Prozent. Ähnlich stark lief es bereits einen Abend zuvor, als 4,91 Millionen Zuschauer dabei waren. Schwer tat sich jedoch bis zuletzt "Prized Apart" am Samstagabend. Auch die letzte Ausgabe der Show konnte nicht mehr überzeugen und bleib bei lediglich 2,93 Millionen Zuschauern stecken. 19,3 Prozent sind für einen Sender wie BBC One dann doch noch immer zu wenig. Insgesamt war es aber ein durchwachsener Abend für die Großen. ITV konnte vom derzeitigen Minions-Hype nur bedingt profitieren und unterhielt mit "Despicable Me" lediglich 2,26 Millionen Zuschauer und 14,3 Prozent; "The Nation's Favourite '80s Number One" kam anschließend nicht über schwache 10,4 Prozent hinaus. Channel 4 sticht positiv heraus und überzeugte mit "Pitch Perfect". Den Streifen wollten 1,83 Millionen Zuschauer sehen, womit gute 10,9 Prozent erreicht wurden. Eher durchwachsen startete derweil am Montag das Drama "Life in Squares" bei BBC Two. Mehr als 1,85 Millionen Zuschauer wollten den Auftakt des Dreiteilers nicht sehen (9,3 Prozent).