Der Primetime-Verlauf: RTL verliert nach 21:30 Uhr stark
Sowohl die "TV Total WOK WM" als auch ein rund zwölf Jahre altes Programm von Sascha Grammel haben unmittelbar nach 20:15 Uhr bzw. 20:20 Uhr viele Zuschauerinnen und Zuschauer angelockt. Anders erging es der im Ersten ausgestrahlten "Beatrice Egli Show", die speziell zu Beginn eine stark rückläufige Kurve verbuchte. Ihr Format legte erst nach rund einer halben Stunde zu, als sowohl RTL als auch ProSieben in der Werbung waren. Nach oben ging es zudem nochmals gegen 21:45 Uhr, als im ZDF der zuvor sehr stabil abschneidende "Erzgebirgskrimi" zu Ende war. Für eine Wiederholung von "Der Alte" blieben nicht alle dran.
Die "WOK WM" bei ProSieben verbuchte die höchsten Reichweiten am Abend übrigens in den Minuten vor nach 22:45 Uhr, auf ähnlichem Niveau lief die Veranstaltung zudem schon um kurz vor 22 Uhr. RTL verlor nach 21:30 Uhr rasant Publikum – nach dem Ende von Sascha Grammel konnten sich also bei Weitem nicht alle mit "Ottos Märchenstunde" anfreunden.
Der Vorabend-Verlauf: Bayern holt die höchste "Sportschau"-Reichweite
Auch an diesem Samstag hat die "Sportschau" im Ersten Stück für Stück Fans hinzugewonnen – die höchsten Reichweiten holte die Traditionssendung also am Ende. Das heißt auch: Die meistgesehene Spielzusammenfassung war Bayern München gegen Heidenheim, zuvor lief das Spiel zwischen Dortmund und Stuttgart, das somit auf die zweithöchsten Ergebnisse kam.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Starker Tag für Kleine
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Starker Tag für Sky Media: Dank viel Livesport kam Sky am Samstag auf einen Daily Reach in Höhe von elf Prozent. Und auch für Visoon, das Schlusslicht war, lief es besser als an vielen anderen Tagen. Erzielt wurden neun Prozent.
Werbe-Ranking: Tipico dank der ARD weit oben
Von ganz oben grüßen Vodafone und Tipico. Der Sportwettenanbieter war auch an diesem Samstag wieder im Rahmen jeglicher Bundesliga-Sendung sehr präsent unterwegs: 446 Mal wurden Spots für den Anbieter ausgestrahlt, was 123,80 XRP nach sich zog. Natürlich hatten die einzelnen Ausstrahlungen bei Sky einen großen Anteil am Erfolg. Aber auch bei Bild warb Tipico am Samstag erstaunlich oft – nämlich rund 50 Mal. Den größten Anteil am starken XRP-Wert hatte aber das Auftreten im Rahmen der "Sportschau". Mehr als jeden zweiten XRP sammelte Tipico im Ersten. Höhere XRP-Werte als der Sportwettenanbieter hatte am Samstag nur Vodafone, das dafür 388 Spots einsetzte. Die Spots des Telekommunikationsanbieters waren recht breit gestreut, die meisten liefen aber bei RTLzwei, Sat.1 und DMAX.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.