Der Primetime-Verlauf: "Märchenstunde" verliert, "Hart aber fair" legt zu
Mit der "Comedy Märchenstunde" konnte Sat.1 am Montagabend schon zum Start nicht allzu viele vor den Fernseher locken, wie ein Blick auf die Nutzungs-Verlaufskurve in den von All Eyes On Screens betrachteten rund eine Million Vodafone-Haushalten zeigt. Doch selbst von jenen, die der Sendung anfänglich eine Chance gaben, kamen bis zum Ende gegen 22:25 Uhr noch etwa ein Drittel verloren. Ganz anders bei "Hart aber fair": Der von Louis Klamroth präsentierte Talk kam zwar schwer in die Gänge, verzeichnete aber bis zum Ende der Sendung einen Reichweiten-Anstieg um rund ein Drittel. Ein Großteil war den Umschaltern nach dem Ende des ZDF-Films um 21:45 Uhr geschuldet, doch auch sonst ging es im Verlauf der letzten halben Stunde noch bergauf.
Der Vorabend-Verlauf: Shows und Magazine sammeln Publikum ein
Vergleicht man den Reichweitenverlauf der Vorabendprogramme der acht Vollprogramme, dann lässt sich festhalten: Publikum einsammeln können im Verlauf vor allem Magazine wie "Brisant", "Explosiv", "Exclusiv" oder "Galileo" oder Shows wie "Wer weiß denn sowas?". Fiction hat es hingegen schwerer: Hier zeigt sich innerhalb einer Sendung meist wenig Bewegung - was nicht überrascht, weil es hier natürlich schwerer ist, mitten in einer folge einzusteigen. Eine Ausnahme bildet die ZDF-Krimiserie "SOKO Potsdam", die im Verlauf zulegen kann.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Der RTL-Vermarkter Ad Alliance dominierte hier das Feld deutlich, unter anderem aufgrund der schwachen Primetime-Performance von Sat.1 war Seven.One abgeschlagen.
Werbe-Ranking: Amazon weiter mit höchstem Werbedruck
Auch am Montag war wieder keine andere Marke sichtbarer in den TV-Werbeblöcken als Amazon. Ganze 323 Spots zählte All Eyes On Screens auf allen Sendern zusammengerechnet, die Bruttoreichweite kletterte dadurch auf 233 XRP. Bei den Discountern übernahm Lidl nun wieder die Führung vor Aldi, das in der vergangenen Woche noch vorn gelegen hatte.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.