Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Schon in der ersten vollen Dezember-Woche ist Amazon die sichtbarste Marke im Werberanking von All Eyes on Screens gewesen (DWDL.de berichtete). In den zurückliegenden Tagen hat der US-Riese aber nochmal einigen Schippen draufgelegt und ist der Konkurrenz regelrecht enteilt. Rund 2.500 Spots schaltete Amazon in den vergangenen sieben Tagen, das entspricht einer Bruttoreichweite in Höhe von mehr als 1.700 XRP. 

Wie groß die Dominanz von Amazon in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender war, zeigt sich schon beim Blick auf die Plätze zwei und drei: Lidl und mydays kamen zusammengerechnet gerade so auf mehr Reichweite als Amazon. Während Lidl etwa die Hälfte der Amazon-Spots schaltete, lag mydays gar nicht so weit entfernt in Sachen Spot-Anzahl. Und auch die zweite ProSiebenSat.1-Tochter, Jochen Schweizer, findet sich mit einer Reichweite in Höhe von rund 800 XRP in den Top 4 der reichweitenstärksten Marken wieder. 

Während mydays und Jochen Schweizer allerdings ausschließlich auf den Sendern der Seven.One Entertainment Group warben, und damit innerhalb des eigenen Konzerns, sah das bei Amazon und Lidl naturgemäß anders aus. Amazon verteilte seine Werbegelder recht gleichmäßig: Jeweils rund 10 Prozent der Spots waren bei RTL, Vox, RTLzwei und Kabel Eins zu sehen. ProSieben und Sat.1 kamen zusammengerechnet ebenfalls noch auf mehr als 12 Prozent aller Amazon-Spots. Recht häufig belegt wurden auch noch VoxUp und Sat.1 Gold. Lidl favorisierte bei den großen Sendern die Werbeblöcke von RTL, Sat.1 und Vox, buchte aber auch bei Home & Garden TV etliche Plätze.

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Doch noch einmal kurz zurück zu Amazon, das kurz vor Weihnachten offenbar die Gelegenheit nutzen wollte, seine große Angebotspalette einem möglichst breiten Publikum zu präsentieren. So warb man nicht nur für einzelne Produktionen bzw. das Gesamtangebot auf Prime Video, sondern auch für Last Minute Angebote auf der Hauptseite sowie mit Weihnachtsgeschenk-Möglichkeiten. 

Ein ziemlich auffälliges Spot/Reichweiten-Verhältnis hat die Beiersdorf-Marke Nivea geschafft: Mit 655 Spots erreichte man eine Bruttoreichweite in Höhe von 642 XRP. Das lässt darauf schließen, dass viele Schaltungen bei großen, reichweitenstarken Sendern erfolgt sind. Und tatsächlich: So liefen alleine bei RTL, Vox und Sat.1 rund 42 Prozent aller Spots. Interessant: Bei ProSieben war Nivea überhaupt nicht präsent. Ein völlig gegensätzliches Bild zeigte dagegen mal wieder Sky: Satte 5.152 Mal waren Spots des Pay-TV-Anbieters zu sehen, die Reichweite lag dennoch bei nur 724 XRP. Der Grund ist schnell ausgemacht: Mehr als 70 Prozent der Schaltungen entfielen auf die hauseigenen Pay-TV-Sender Syfy, 13th Street und Universal TV. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.