Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Quoten-Peak um Mitternacht

Je näher der Jahreswechsel rückte, desto mehr Menschen haben ARD und ZDF eingeschaltet. In den letzten Minuten des Jahres schalteten zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer den Fernseher ein, wie die Verlaufskurve von All Eyes on Screens eindrucksvoll zeigt. 

Interessant ist aber auch der Blick auf die Reichweiten-Entwicklung in der Zeit davor: Hier zeigt sich, dass es dem ZDF schon ab etwa 22:30 Uhr gelang, neue Zuschauerinnen und Zuschauer für seine Live-Show "Willkommen 2024" zu begeistern. Anders dagegen die "Silvershow" im Ersten: Hier waren die Reichweiten zeitweise sogar rückläufig, etwa gegen 23:00 Uhr, als Mike Singer auf der Bühen stand oder eine halbe Stunde später beim Auftritt von Sarah Engels. Das führte dazu, dass das ZDF in den Vodafone-Haushalten, die den Daten von All Eyes on Screens zugrunde liegen, ab 22:00 Uhr recht deutlich am Ersten vorbeizog. 

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Der Vorabend-Verlauf: Nuhr sammelt Publikum ein

Viel Bewegung gab's am Vorabend mit Blick auf die Reichweiten der acht großen Sender. Für die ARD erwies es sich indes als gute Idee, noch einmal den Jahresrückblick von Dieter Nuhr zu wiederholen - der bot nämlich viele Einschaltmomente und sorgte dafür, dass die Quotenkurve des Ersten bis hin zur "Tagesschau" sehr konstant nach oben zeigte. Ungewöhnlich: Durch die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers fiel die Quotenkurve nach der "Tagesschau" recht steil bergab - wovon ein Special der "heute-show" im ZDF profitierte, das ab kurz nach 20 Uhr noch einmal viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewann.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Ad Alliance siegte am letzten Tag des Jahres mit einem Daily Reach von 38 Prozent, hatte aber nur vier Prozentpunkte Vorsprung auf Seven.One Media. 

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Werbe-Ranking: Congstar siegt auch am letzten Tag des Jahres

Congstar hat auch an Silvester die größte Reichweite in den Werbeblöcken erreicht: Mit 252 ausgestrahlten TV-Spots kam die Telekom-Tochter auf 128,95 XRP und wies damit auch den Konkurrenten O2 in die Schranken, auch wenn der über 100 Spots mehr schaltete. Der Pay-TV-Anbieter Sky wurde sogar mehr als 500 Mal im deutschen Fernsehen beworben. Weil viele davon in eher reichweitenschwächeren Umfeldern liefen, lag der XRP jedoch nur bei weniger als 80. Das reichte aber trotzdem für den fünften Platz im Werbe-Ranking.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.