Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Seit etwas mehr als einer Woche werden die täglichen Quotencharts vor allem von den verschiedenen Übertragungen der Olympischen Sommerspiele dominiert. Vor allem ARD und ZDF fahren damit gigantische Quoten ein, was sich natürlich auch auf die Reichweiten der klassisch Werbungtreibenden und Sponsoren auswirkt. Daher verwundert es kaum, dass nun auch die Markencharts der vergangenen Woche ganz im Zeichen von Olympia stehen. 

Auf Platz eins der reichweitenstärksten Marken der zurückliegenden sieben Tage schaffte es der Autobauer Toyota, der als Sponsor der Übertragungen von ARD und ZDF immer sehr prominent platziert ist. Dahinter findet sich mit der Sparkasse ein weiterer Sponsor der Übertragungen von den Öffentlich-Rechtlichen. Die Ergebnisse, die die beiden Unternehmen einfahren konnten, sind beeindruckend: Mit nur 172 Spots brachte es Toyota auf satte 893 XRP. Der Sparkasse reichten 139 Spots zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 845 XRP. 

Zum Vergleich: Haribo schaffte es als erste Marke ohne Olympia-Bezug auf Platz drei des wöchentlichen Rankings. Mit einer Bruttoreichweite in Höhe von 622 XRP lief es ziemlich gut, dafür musste man aber auch mehr als 1.500 Spots schalteten. Die Sparkasse und Toyota kamen also mit einem Bruchteil der Schaltungen auf eine wesentlich höhere Reichweite, was natürlich mit dem reichweitenstarken Umfeld zu erklären ist, in denen die kurzen Sponsoren-Hinweise zu sehen sind. 

Haribo dagegen streute seine Spots ziemlich breit, so lief viel Haribo-Werbung bei Vox, RTL und RTLzwei. Aber auch Kabel Eins, ProSieben und Nitro wurden vergleichsweise häufig belegt. Im Ersten waren nur 0,57 Prozent aller Haribo-Spots zu sehen, das ZDF ließ die Süßigkeiten-Marke komplett außen vor. 

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Google hat derweil auch in den vergangenen sieben Tagen die Werbeblöcke wieder massiv geflutet, setzte dabei aber eben auch auf Ausstrahlungen bei kleineren Sendern und/oder auf Spots zu Randzeiten. So erreichte man mit fast 3.000 Spots nur 585 XRP. Damit war im wöchentlichen Ranking immerhin Platz fünf drin, dafür musste man aber eben auch viel Aufwand im Sinne von vielen Spots betreiben. Enpal, das in der Vorwoche reichweitenstärkste Marke war, fuhr seine Werbeaktivitäten etwas zurück, erreichte aber noch Rang acht. 

Auch Lenor, die P&G-Marke, die in der ersten Jahreshälfte immer wieder das Feld der reichweitenstärksten Marken angeführt hatte, hat seine Werbung mittlerweile ein gutes Stück zurückgefahren, gehört aber dennoch zu den Marken, die es in schöner Regelmäßigkeit in den TV-Werbeblöcken zu sehen gibt. Mit 534 XRP war zuletzt Rang sieben drin. Mit Oral-B, Gillette, Ariel und Always schafften es zudem vier weitere Marken aus dem Hause P&G ins Ranking. 

Update (9. August): Wir haben den Text überarbeitet und die Grafik ausgetauscht. Durch einen Zuordnungsfehler tauchte in einer ersten Version Toyota nicht im Ranking auf bzw. wurde fälschlicherweise als "IOC" ausgewiesen. Der Text, der seit dem 6. August offline war, ist seither wieder online. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.