US-Update: Sheen nimmt Auszeit: Was wird aus "Two and a half men"?

Die Zeit der Drogen- und Alkoholexzesse von Charlie Sheen aus den 90ern schien fast vergessen, nun begab er sich Anfang der Woche unerwartet in eine Reha. Wie es nun mit "Two and a half Men" weiter geht, ist noch unklar. Unterdessen diskutiert Amerika über einen zweiten Anschlag auf JFK und ein mögliches Comeback der "Blues Brothers"...

  • Two and a Half MenSchock am Set von "Two and a half Men": Ohne vorherige Ankündigung erschien Charlie Sheen Anfang der Woche nicht zu den Dreharbeiten. Sein Sprecher verkündete am Dienstag dann, Sheen habe sich vorsichtshalber in eine Reha-Einrichtung begeben.  Er nehme eine Auszeit und bitte darum, seine Privatsphäre zu achten. Sheen hatte in den 90er Jahren größere Alkohol und Drogenprobleme. Der Sender CBS und die Produktionsfirma äußerten umgehend ihre Unterstützung für die Entscheidung - und dennoch stehen sie nun vor einem Problem: Keiner weiß, wann Sheen zurückkehren wird. Für die aktuelle Staffel sollten eigentlich noch sechs Folgen gedreht werden. Ob das noch rechtzeitig klappt, steht in den Sternen. Für CBS wäre ein vorzeitiges Ende bitter: "Two and a half Men" ist derzeit eine der erfolgreichsten Serien überhaupt im US-Fernsehen.
     
  • A&E Television NetworksDer US-Kabelsender A&E lässt eine neue Krimiserie produzieren: "Sugarloaf". Die Serie handelt von einem Polizisten der Chicagoer Mordkommission, der nach einem Sexskandal einen Neuanfang in der Provinz in Florida versuchen will - und dort prompt in einen großen Mordfall verwickelt wird. A&E suchte in den letzten Wochen nach einem Ersatz für die eingestellten Serien "The Cleaner" und "The Beast".
     
  • Foto: PhotocaseSind Jake und Elwood Blues bald wieder auf einer Mission im Namen des Herrn? Judy Belushi, die Witwe von John Belushi, einst einer der Darsteller der "Blues Brothers", der allerdings 1982 an einer Drogen-Überdosis starb, arbeitet an einer Neuauflage der "Blues Brothers" in Form einer Serie. Gemeinsam mit Autorin Anne Beatts hat sie auch bereits eine Drehbuch und einen Handlungsbogen für eine komplette Serie verfasst. Ob auch ein Studio an der Serie interessiert ist, ist allerdings unklar.
     
  • GreekDie im März bei ProSieben startende Serie "Greek" wurde in den USA um eine weitere Staffel verlängert. Dort läuft momentan allerdings bereits die dritte Staffel, ABC Family hat nun zunächst eine halbe, zehn Folgen umfassende vierte Staffel bestellt. "Greek" war jüngst am Montagabend um eine Stunde nach hinten verschoben worden und schlägt sich dort nun gut. Unterdessen hat der Kabelsender FX eine zweite Staffel der Animationsserie "Archer" bestellt.
     
  • Foto: PhotocaseTante Lilly ("Pushing Daisies") und Tony Almeiday ("24") sind zurück - zumindest ihre Darsteller. Sie haben Rollen in neuen Piloten übernommen, die derzeit besetzt werden. So spielt Swoosie Kurtz im CBS-Comedypiloten "Mike & Molly" mit, Carlos Bernard ist in der ABC-Dramedy "Scoundrels" zu sehen. Kurtwood Smith aus "Die wilden 70er" hat eine Rolle im CBS-Comedypilot "Hitched" ergattert. Jim Belushi ("According to Jim") versucht sich als Anwalt in "The Defenders", Domenick Lombardozzi ("The Wire") wird im Piloten der FOX-Serie "Breakout Kings" mitspielen. Zwei Pilot-Projekte wurden hingegen jüngst auf Eis gelegt, weil keine geeigneten Darsteller gefunden wurden: "Prime Suspect" von NBC und die Sitcom "Women are cracy, men are stupid" von ABC.
     
  • HistoryDie Demokraten wittern in einem Achtteiler über die Kennedys, die Joel Surnow für den Sender History drehen soll, ein "zweites Attentat auf JFK". Surnow ist bekannter Konservativer, entwickelte die Serie "24" mit und hat für "The Kennedys" nun auch etliche "24"-Leute mit an Bord. Ein Filmemacher, der das Drehbuch gesehen haben will, wettert, er habe "noch nie etwas so Verzerrtes, mit Propaganda Vollgestopftes gelesen, das einem als historische Wahrheit verkauft wird." Während die Kritiker bereits eine Petition gegen die Serie anstrengen wollen, beschwichtigt der Drehbuchautor. Kritisiert werde eine alte Fassung des Buches, die aktuelle sei "weder ein Liebesbrief noch ein Verriss". Ausgang: Ungewiss. Schon einmal gab es einen ähnlichen Streit um ein TV-Projekt, damals über den konservativen US-Präsident Reagan. Damals verzichtete CBS auf die Ausstrahlung. Zu sehen war die Reihe später nur gekürzt im Bezahlfernsehen.
     
  • CBS LogoAufhellung an der wirtschaftlichen Front: Nicht nur in Deutschland, auch in den USA sah es im letzten Quartal 2009 für die Medienkonzerne wieder besser aus. CBS meldet ein Umsatzplus von 8 Prozent. Über das gesamte Jahr meldet man einen Gewinn von 226 Millionen Dollar. Zuvor hatten auch bereits News Corp. und Disney steigende Werbeumsätze vermelden können. Probleme haben hingegen immer noch Viacom und NBC Universal, die auch im letzten Quartal mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hatten.

Und das hat sich in den letzten Tagen bei den US-Quoten getan...

  • American Idol LogoDominiert wird die TV-Landschaft in den USA weiterhin von den Olympischen Spielen, die NBC tolle Quoten von teils über 20 Millionen Zuschauern bescheren. Nur ein Format erweist sich weiter als unbezwingbarer Gegner für die Olympioniken: "American Idol". Am Dienstag sahen fast 24 Millionen Zuschauer "American Idol", nur 21,2 Millionen Olympia, am Mittwoch lag die Castingshow mit 22,8 zu 19,5 Millionen Zuschauern vorn. In der werberelevanten Zielgruppe spielt "American Idol" ohnehin in einer anderen Liga mit Marktanteilen von 22 bis 23 Prozent. Olympia lag an beiden Tagen bei nur 14 Prozent.
     
  • Desperate HousewivesAuswirkungen haben die Olympischen Spiele natürlich auch auf die Serien, die nicht in eine Olympia-Pause geschickt wurden. Bei ABC fielen beispielsweise sowohl die "Desperate Housewives" als auch "Grey's Anatomy" auf neue Allzeit-Serientiefs. Die "Housewives" schalteten nur noch 10,9 Millionen Zuschauer ein, "Grey's Anatomy" blieb bei 10,3 Millionen hängen.
     
  • Foto: RTLErstaunlich konstant hält sich hingegen beim kleinsten Network The CW die Serie "Smallville" gegen die Olympia-Konkurrenz. Negative Auswirkungen sind dort derzeit gar nicht spürbar, die Zuschauerzahl lag auch am letzten Freitag bei 2,42 Millionen, der Marktanteil in der Zielgruppe bei drei Prozent - für The CW-Verhältnisse beides gute Werte. Die Verlängerung um eine weitere Staffel erscheint angesichts dessen äußerst wahrscheinlich.