Foto: RTL / Nutzung im Zusammenhang mit Berichters"Ich sage es vorab mit einem Lächeln: Keiner weiß, was kommt." Mit diesen Worten eröffnete Arthur Bastings, Executive Vice President Discovery Networks, seinen Einführungsvortrag zum Zukunftsgipfel unter dem Motto "Verdrängt die neue Technnokultur die Massenmedien?". Die Medien werden sich radikal - vielleicht sogar noch radikaler als bisher angenommen - verändern. So viel ist allen Teilnehmern heute klar. Nur derzeit können Medienmacher nicht mehr machen als zu experimentieren und im Trial-and-Error-Verfahren nach neuen Konzepten für Inhalte und Geschäftsmodelle suchen. So macht es auch Discovery Networks.
 
 
Doch wer ist der neue Mediennutzer und vor allem: Was will er? Michael Bohn, Geschäftsführer der Zenith Otpimedia, erklärt, dass die Nutzungsdauern der etablierten Medien wie Zeitung, Hörfunk und Fernsehen nicht sinken werden. Die Nutzung der neuen Medien kommt oben drauf. Die Inhalte werden die Spur wechseln und auf anderen Plattformen stattfinden, so seine mehr als vorsichtige Prognose. Auch RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel (Bild) glaubt nicht, dass die Couchpotatoes verschwinden. Die Menschen würden sich weiterhin abends aufs Sofa fallen lassen, den Blick auf die Kiste - die dann vielleicht ein Fernsehcomputer ist - gebannt. "Sie werden es weiterhin in sitzender Form machen und weiterhin mit Chips in der Hand", so der Nachrichtenmann.

Bei all der virtuellen Kommunikation, stetig wachsender Individualisierung und digitaler Selbstverwirklichung bis zum Anschlag, sieht Christoph Kesse, Chefredakteur der "Welt am Sonntag" eine neue Herausforderung auf die Medienleute zukommen. Es werde eine Gegenbewegung in Form einer neuen Sehnsucht nach Gemeinschaftserlebnissen entstehen. "Man wird immer etwas wollen, über das man am nächsten Tag mit seinen Freunden und Kollegen sprechen kann", so Keese.