Grafik: NBC/DWDL.deMit dem klar angesagten Wechsel zu mehr Realityformaten will man von der Konkurrenz lernen, die NBC mit Formaten wie "American Idol" (FOX), "Dancing with the Stars" (ABC) oder "Survivor" (CBS) die Zuschauer abjagte. Fraglich nur, ob mehr Reality um 20 Uhr funktioniert: In der vergangenen Season versuchte NBC u.a. mit einem Ableger von Donald Trumps "The Apprentice" den Erfolg der Reihe zu verdoppeln - erfolglos.
 
"Wir spielen ein bißchen mit dem Programmmix", sagt NBC Unterhaltungschef Kevin Reilly und kündigt gleich an, dass man dafür dann bei den fiktionalen Programmen die Gelder kürzen müsse. Zucker erklärt gar, dieser Schritt sei das, was das Publikum wolle. Dabei funktionieren um 20 Uhr auch hochqualitative Serien durchaus - nur eben nicht bei NBC, dafür bei CBS ("NCIS"), ABC ("Ugly Betty") oder FOX ("Prison Break").
 


Wie der US-Branchendienst Variety vermeldete, ging NBC Universal TV-Chef Zucker auf Nachfragen zu seiner internen Präsentation nicht ein. Ob angesichts der Personaleinsparungen quer durch den gesamten Konzern jetzt andere für das Programmdilemma in der Primetime ihren Kopf hinhalten müssten? Keine Antwort von Zucker. Er relativiert den Sparkurs als notwendige Antwort auf die Probleme in der Primetime. "Das hat nur wenig mit NBC allgemein zu tun", sagt Zucker. Doch diese Darstellung teilt die Presse nicht.
 
Dazu war NBC in den vergangenen zwei Jahren zu oft in den Schlagzeilen mit sinkenden Marktanteilen und fehlenden Programmhits als dass Zucker diesen drastischsten Sparkurs der Sendergeschichte als Reaktion auf die Internetkonkurrenz beim 20 Uhr-Sendeplatz verkauft bekommt. NBC fehlt derzeit das Profil um sich an die Spitze zurückzuarbeiten. Ob Kürzungen bei den Programmausgaben dann der richtige Weg ist? "Die großen Sender haben die Aufgabe die Zuschauerschaft zu halten und auszubauen", so Steven J. Farella von TargetCast TCM. Offenbar, so seine Einschätzung in der "New York Times", wolle NBC auf Kosten der Zuschauerentwicklung den Profit erhöhen.