
"Seien wir realistisch: Die meisten von Ihnen werden heute nicht gewinnen", so die 1958 geborene Moderatorin. Der Vorteil sei, man könne sitzen bleiben und müsse keine Rede halten. Aber wer dann doch gewinne, den bat DeGeneres um einen Gefallen: "Sagen sie nicht, sie hätten nicht damit gerechnet. Sie waren nominiert und hatten eine 20-prozentige Chance." Mit ernstem Gesicht fährt sie fort: "Lassen Sie uns die Prioritäten richtig setzen. Wir wissen alle, was im Leben wichtig ist..." so DeGeneres und nach einer kurzen Pause ergänzte sie: "Einen Oscar gewinnen". Mit einem träumenden Lächeln im Gesicht kam noch der Nachsatz: "Man, wie gern würde ich diese Show moderieren." Das hat Sie jetzt geschafft. Ihr Oscar-Traum ist in Erfüllung gegangen. Für uns Zuschauer ein Glücksfall.
Ellen DeGeneres hat selbst auf der großen Showbühne etwas, was im deutschen Fernsehen weitestgehend fehlt: Eine fast nicht vorstellbare Lässigkeit. Sie redet wie es ihr gefällt, ist dabei aber keine klassische Komikerin. Eine Schublade in die man sie stecken könnte, müsste erfunden werden. Ihre tägliche Promi-Talkshow in den USA darf man nicht mit deutschen Dailytalks vergleichen. Während in Deutschland der Daytime keine herausragende Bedeutung zugesprochen wird, geben US-Sender auch für Stars zu ungewöhnlichen Sendezeiten Millionen aus.
Nur Stunden nach der Verleihung der Academy Awards wird Ellen am Montag ihre sonst aufgezeichnete Show übrigens live moderieren. Schon als sie 2005 die Emmys präsentierte, ging sie nur Stunden nach der AfterShow-Party am frühen Morgen (7 Uhr) mit ihrem Talk live auf Sendung und sprach mit einigen Gewinnern, die im Schlafanzug vorbeischauten. Ellen DeGeneres - ein Arbeitstier mit spürbarem Spaß an der Arbeit. Das wird sich, soviel darf man wohl erwarten, auch bei 79. Verleihung der Academy Awards bestätigen.