Der erste Monat ist noch nicht vorbei, doch schon jetzt dürfte es schwer werden, die "Millionärswahl" als größten Flop des Jahres zu verdrängen. Mit einem unausgereiften Konzept und miserablen Quoten hat die von Brainpool produzierte Show in den vergangenen beiden Wochen von sich reden gemacht, doch noch ist der Spuk für ProSiebenSat.1 nicht vorbei. Immerhin wird sich ProSieben am Wochenende mit dem Finale die Quoten nicht mehr verhageln. Wie der Sender via Twitter bestätigte, wird die letzte Ausgabe nämlich gar nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein.

Die Show endet quasi dort, wo sie vor einigen Wochen auch begonnen hat: Im Netz. "'Millionärswahl' is coming home", twitterte ProSieben am Dienstag und meint damit, dass die Final-Ausgabe am Samstag um 20:15 Uhr ausschließlich auf Millionaerswahl.de und connect.prosieben.de ausgestrahlt wird. Zuletzt war geplant, die "Millionärswahl" am späten Abend im Programm von ProSieben über die Bühne zu bringen - das Format wäre damit jedoch nicht nur erneut in direkter Konkurrenz zum Dschungelcamp gelaufen, sondern hätte zum Teil auch noch "Wetten, dass..?" als Gegner gehabt. Ein schier hoffnungsloses Unterfangen.

Zumindest die Schlagzeilen eines weiteren Quotendesasters will sich ProSieben jetzt also lieber ersparen. Angesichts von gerade mal noch 310.000 Zuschauern, die am vergangenen Samstag einschalteten, ist diese Entscheidung wohl gut nachvollziehbar. Die erste Ausgabe der Sendung, die nie so recht wusste, was sie eigentlich sein sollte, hatten vor knapp zwei Wochen immerhin noch knapp zwei Millionen Zuschauer gesehen. Weil jedoch schnell Unmut am Konzept aufkam, wurden die Regeln nur einen Tag später schon wieder geändert. Geholfen hat es nicht: Weniger als eine Million Zuschauer besiegelten das Schicksal der "Millionärswahl", die einst als großes Event auf zwei Sendern geplant war.

Unterm Strich war es also ein teurer Event-Spaß für ProSieben und Sat.1, der mit der Auszahlung des Millionengewinns am kommenden Wochenende aber immerhin doch noch ein Ende finden wird. Zum Abschluss ist nochmal eine Live-Show geplant, in der die verbliebenen sieben Kandidaten vor dem Studio-Publikum um die Million kämpfen werden. Was das "Millionärswahl"-Desaster für die zukünfitige Experimentierfreude deutscher Fernsehsender bedeuten wird, wird sich aber erst in den darauffolgenden Monaten zeigen.

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