Nachdem der Bundestag der "heute-show" keine Drehgenehmigung erteilte, hat sich nun auch der Deutsche Journalisten-Verband in die Diskussion eingeschaltet. Es sei weder nachvollziehbar noch mit Bekanntheitsgrad und Reichweite der ZDF-Sendung vereinbar, dass die Mitarbeiter des Parlaments Aufnahmen und Interviews der 'heute-show' nicht zuließen, kritisierte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken am Dienstag in einer Stellungnahme und erinnerte zugleich daran, dass Bundestagspräsident Norbert Lammert in der Vergangenheit immer wieder die fehlende Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen aus dem Parlament bemängelt habe.

"Das passt nicht mit dem Drehverbot zusammen", sagte Konken und stellte in diesem Zusammenhang die Frage: "Oder liegt es daran, dass die 'heute-show' eine Satiresendung ist?" Oliver Welke und das Team der "heute-show" hatten vor mehr als zwei Jahren sogar den angesehenen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis erhalten. In der Begründung hieß es damals, das Team beherrsche "bestens die wesentliche Voraussetzung für politische Satire: das journalistische und dramaturgische Handwerk". So gesehen hätte dem Bundestag also Schlimmeres passieren können als eine Visite der "heute-show", die die Entscheidung des Bundestags im Gegenzug am vorigen Freitag öffentlich machte.

Der DJV-Vorsitzende Michael Konken forderte unterdessen die Bundestagsverwaltung auf, das Drehverbot unverzüglich aufzuheben: "Berichterstattung muss möglich sein, auch wenn sie satirisch ist", betonte Konken. Beim ZDF hofft man nach wie vor, eine Drehgenehmigung für die "heute-show" zu bekommen. Und so darf davon ausgegangen werden, dass Oliver Welke das Thema in dieser Woche erneut in der Sendung aufgreifen wird.

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