In neuer Form - bei einem gesetzten Dinner - gab Frank Hoffmann, Programmgeschäftsführer von RTL, am frühen Dienstagabend einen Ausblick auf das, was dem Sender in den kommenden Monaten Quote bringen soll. Spürbar wichtig ist den Kölnern dabei der Eindruck, man investiere massiv ins Programm. Ein Eindruck, den jeder Sender bei jeder Präsentation vermitteln möchte. Aber steckt auch was dahinter? Im Falle von RTL diesmal schon. „Wir starten mit mehr als 20 neuen Formaten in die kommende Saison“, sagte Hoffmann bei der Veranstaltung in Hamburg. „Denn wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass eigene Inhalte der Schlüssel zum Erfolg bleiben werden.“ Noch so ein oft gehörtes Mantra. Gerade in Bezug auf US-Serien bemängelten Frank Hoffmann ebenso wie auch Anke Schäferkordt bereits mehrfach, dass immer weniger massentaugliches Programm aus den USA kommt. Mit „Shades of Blue“ kündigt RTL so auch nur eine neue US-Serie für die neue Saison an.

Bislang blieb der Sender aber ein entsprechendes Investment in die deutsche Fiction schuldig. „Deutschland 83“ war vor einem Jahr ein Hoffnungsträger und „Der Lehrer“ ist ein Erfolg. Dazu kommt noch Dauerläufer „Alarm für Cobra 11“, aber lange keine weiteren neuen Primetime-Serienprojekte. Das soll sich jetzt ändern. Nach einem umfangreichen Serien-Pitch hat der Sender nun insgesamt sechs Serienstoffe in die Pilot-Produktion geschickt. Einer davon kommt von Sony Pictures FFP, wie Geschäftsführerin Astrid Quentell kürzlich schon im DWDL.de-Interview bestätigte. „Eigenproduzierte Serien schärfen das Profil eines TV-Senders in besonderem Maße. In keinem Markt wird dabei aus jedem Piloten auch ein Erfolg. Dennoch sind wir sehr zuversichtlich, dass wir Piloten mit Hitpotenzial dabei haben.“ Ziel sei, letztlich mehr als eine neue Serie für die TV-Saison 2017/18 bereit zu haben.



RTL-Programmpräsentation 2016/17Der Serien-Pitch folgte im Übrigen auf den Sitcom-Pitch, der den Kölnern schon für diese Saison vier neue deutsche Sitcoms liefert: „Magda macht das schon“, „Beste Schwestern“ – gespielt von Mirja Boes und Sina Tkotsch, „Nichttotzukriegen“ mit Jochen Busse und „Triple Ex“ mit Susan Hoecke und Alexander Schubert. Aus dem Fiktionalen kommt zum Jahresende dann auch die schon lange angekündigte, dreiteilige „Winnetour“-Neuverfilmung. Mit „Ein Schnupfen hätte auch gereicht" wird RTL für 2017 die Schicksalsgeschichte von Gaby Köster basierend auf ihrem Roman verfilmen. Gespielt wird die Komikerin und Schauspielerin von Anna Schudt („Tatort“). Die Dreharbeiten für die Zeitsprung-Produktion („Duell der Brüder“) beginnen im Herbst.

Neu angekündigt wurde in Hamburg die von Barbara Schöneberger moderierte Gala-Show „Merci Udo! Deutschland sagt Danke!“ zum Gedenken an Udo Jürgens - zwei Jahre nach seinem Tod im Dezember 2014. Es gebe ein Ranking seiner größten Hits und Interpretationen seiner Songs durch diverse Künstler, so das Versprechen. Daniel Hartwich übernimmt die Moderation der neuen Datingshow „Meet the parents“ (Arbeitstitel), die ziemlich genau das ist, was man sich beim Titel denken kann. Ebenfalls moderiert von Daniel Hartwich wird die neue Wissensshow „Deutschland will’s wissen“, in der Prominente helfen sollen, Fragen zu beantworten „die den Zuschauern unter den Nägel brennen“, so RTL.