Mitte Februar hat die ARD Facebook eine Absage erteilt. Man wolle nicht bei der Anti-Fake-News-Initiative des Social Networks mitmachen, kündigte der öffentlich-rechtliche Senderverbund damals an. Stattdessen wolle man sich lieber auf eine eigene Fake-News-Einheit konzentrieren, kündigte Intendantin Karola Wille damals an (DWDL.de berichtete). Und genau diese Einheit hat nun ihren Betrieb aufgenommen: Seit diesem Montag suchen ARD-Mitarbeiter gezielt nach Fake News im Netz.

Dabei suche man aktiv auf bestimmten Blogs, Foren und Seiten, die für entsprechende Falschmeldungen bekannt seien. Dann müsse abgewägt werden, wie wichtig die Meldung ist. Sprich: Wie oft sie schon aufgegriffen wurde. Dann entscheide man, ob man die Fake News auf der eigenen Webseite richtigstelle. "Wir wollen herausfinden, wie groß das Phänomen Fake News in Deutschland tatsächlich ist", schreibt Projektleiter Patrick Gensing auf der Webseite in einer Meldung in eigener Sache.

Man verstehe sich als "Knotenpunkt im ARD-Netzwerk", schreibt Gensing. Hier sollen also die Bemühungen aller ARD-Anstalten im Kampf gegen Fake News zusammenlaufen. Der BR hat mit "BR-Verifikation" ja schon seit einiger Zeit eine entsprechende Einheit. Aber es soll nicht beim Aufspüren und Entlarven von Fake News bleiben. "Wir wollen zudem diskutieren, warum Fake News überhaupt so ein großes Thema geworden sind. Warum lehnen eine offenbar nicht kleine Anzahl von Menschen Informationen in etablierten Medien oder Behörden pauschal als Lügen ab? Warum ziehen sich Menschen in eine hermetisch abgeschlossene Filterblase zurück, in die nur das dringt, was man hören will? Und was können Nutzerinnen und Nutzer tun, um die Wirkung von Fake News zu begrenzen?"