65 Millionen Euro muss die Constantin Medien AG bis zum 23. April zurückbezahlen, dann läuft nämlich die Unternehmensanleihe 2013/2018 aus. Die Anleihe schwebte in den vergangenen Jahren wie ein Damoklesschwert über dem Konzern, die alte Führung rund um Vorstandschef Fred Kogel und Aufsichtsratsboss Dieter Hahn hatten stets betont, man müsse zur Rückzahlung eigene Assets verkaufen. Daher forcierten sie zunächst den Verkauf von Constantin Film, später dann von Sport1 - beides scheiterte am Widerstand von Bernhard Burgener. Bei der letzten Hauptversammlung übernahmen schließlich Burgener und seine Vertrauten das Kommando beim Medienkonzern, Olaf Schröder wurde Constantin-CEO. Und nun kann Schröder auch die vollständige Rückzahlung der Anleihe verkünden.

Finanziert wird das durch einen Verkauf von Highlight-Communications-Aktien. Mehr als zwölf Millionen Stück verkauft Constantin zu einem Preis von 5,20 Euro pro Aktie, das spült 64,57 Millionen Euro in die Kassen. Also ziemlich genau den Betrag, den man in einem Monat aufbringen muss. Die anfallenden Zinsen werden aus vorhandener Liquidität beglichen, teilt Constantin mit. Durch die Abbezahlung der Anleihe hat der Konzern seine Finanzverbindlichkeiten getilgt und ist damit komplett schuldenfrei

Constantin-CEO Olaf Schröder sagt: "Mit der vollständigen Rückzahlung der Unternehmensanleihe aus eigenen Mitteln wird unser Konzern komplett entschuldet. Aufgrund der zukünftig entfallenden Zinszahlungen werden wir unser Finanzergebnis dauerhaft und spürbar verbessern. Zusammen mit meinem Vorstandskollegen Dr. Matthias Kirschenhofer sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Constantin Medien-Gruppe können wir uns wieder voll auf unser Kerngeschäft fokussieren und unsere auf den Sport ausgerichtete Strategie weiter vorantreiben."

Im Zuge der Schuldentilgung wird es auch zu einer Vereinfachung der Konzernstruktur zwischen Constantin und Highlight kommen. Käufer der Highlight-Communications-Aktien ist die Highlight Event and Entertainment AG (HLEE). Die Highlight Communications AG wiederum kauft die rund 30 Prozent Anteile, die die HLEE bislang an Constantin hielt - dafür wurde ein bestehender Bankkredit erhöht. Alle drei Unternehmen hielten in der Vergangenheit Anteile an den jeweils anderen. Künftig hält die HLEE 44,71 Prozent an Highlight Communications und damit auch die Stimmenmehrheit, weil die Constantin-Anteile, die das Unternehmen noch hält, ruhen. Die Highlight Communications AG hält gleichzeitig mit 78,38 Prozent die Mehrheit an Constantin Medien.

"Die Transaktionen tragen massgebend dazu bei, die Konzernstruktur zu verschlanken und Kreuzbeteiligungen zu entflechten, um damit im Interesse sämtlicher Aktionäre und der weiteren Stakeholder aller drei beteiligten Gesellschaften eine effizientere Führung zu ermöglichen, die Komplexität und damit verbundene Kosten abzubauen sowie die Transparenz und Verständlichkeit des Konzerns zu erhöhen", heißt es von der Highlight-Gruppe rund um Bernhard Burgener.

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