Ganz frisch war die Idee, eine neue SVoD-Plattform zu starten, in der 7TV und Maxdome aufgehen werden, freilich nicht. Schon Ende Dezember stellte der inzwischen verabschiedete Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling einen entsprechenden Plan für ProSiebenSat.1 in Aussicht. Zusammen mit Discovery nimmt dieses Vorhaben unter Ebelings Nachfolger Max Conze nun Fahrt auf. Immerhin zehn Millionen Nutzer will dieser in zwei Jahren mit der neuen Plattform erreichen - ein ambitioniertes Vorhaben, wie Conze jetzt auch noch einmal in der "Welt" unterstrichen hat.

"Ganz Deutschland soll Lust bekommen, das auszuprobieren. Wir denken nicht in Nischen, wir denken großteilig", sagte Conze in dem Interview mit der Tageszeitung. "Normalerweise nenne ich keine Zahlen, wie jetzt diese zehn Millionen Nutzer, bevor es nicht auch ein fertiges Angebot gibt. In dem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Es geht darum, jetzt einen großen Push zu machen", so der Chef des Medienhauses. Wie viel Geld man in die Entwicklung der Plattform investieren wird, wollte Conze dann aber doch nicht verraten. "Nur so viel: Wir packen alles in dieses Projekt, was es braucht."

Er zeigte sich davon überzeugt, dass ein singuläres Angebot wie Maxdome nicht gegen die Anbieter aus den USA bestehen könne. "Vor allem muss es sich um ein differenzierendes Angebot handeln, es muss sich unterscheiden", erklärte der ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzende in der "Welt". "Wir wollen darum alle verfügbaren lokalen Inhalte zum Leben erwecken: Sport, Live-Events, Unterhaltung, Serien, Filme. Eine deutsche Plattform für alle Inhalte. Und nicht fünf oder mehr verschiedene, zwischen denen man als Nutzer hin- und herwechselt. Wenn die Nutzer daneben noch Netflix oder Amazon abonnieren - meinetwegen."

Hoffnungen setzt Max Conze auf eine Zusammenarbeit mit ARD, ZDF und RTL - wobei die Kölner gerade selbst an einem Ausbau ihres Angebots TV Now arbeiten und auch noch völlig unklar ist, was das Kartellamt zu einer derartigen Partnerschaft sagen würde. "Ich bin zwar nicht das Kartellamt, aber ich glaube schon, dass die Bewertung anders ausfallen kann", sagte Conze mit Blick auf negative Entscheidungen der Medienhüter in der Vergangenheit. "Wir wollen uns ja auch mit mehreren Partnern zusammentun. Da landet man nicht so leicht in der kartellrechtlichen Falle."

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