Erst vor einigen Tagen hat der NDR Schlagzeilen gemacht, weil man eine Unterlassungsverfügung gegen die NPD erwirkte (DWDL.de berichtete). Nun plant die Partei eine Demonstration am kommenden Samstag gegen den NDR-Journalisten Julian Feldmann. Der "Panorama"-Autor recherchiert und berichtet über die rechtsradikale Szene in Deutschland. Zu Gegendemonstrationen haben unter anderem der DGB, die IG Metall und die Grüne Jugend in Hannover aufgerufen. 

NDR-Intendant Lutz Marmor sagt: "Presse- und Medienfreiheit sind Grundpfeiler der Demokratie. Dafür müssen wir alle einstehen. Der NDR stellt sich vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist ein starkes Signal, dass so viele Menschen und Organisationen für die Presse- und Medienfreiheit eintreten." Und der NDR-Fernsehchefredakteur Andreas Cichowicz ergänzt: "Wenn Journalistinnen und Journalisten immer wieder wegen ihrer Arbeit eingeschüchtert und bedroht werden, müssen wir uns wehren. Die Demokratie braucht unabhängigen, unbequemen und unerschrockenen Journalismus. Julian Feldmann ist ein versierter Kenner der rechten Szene und hat auch bei seiner 'Panorama'-Recherche einwandfreie Arbeit geleistet. Das hat die Gerichtsentscheidung gegen die NPD eindeutig bestätigt."

Feldmann wird nach Angaben des NDR schon seit "einigen Wochen" von der NPD und ihrer Jugendorganisation "Junge Nationalisten" angefeindet. Hintergrund ist ein Interview, dass der Journalist im November 2018 mit dem NS-Kriegsverbrecher Karl M. geführt hat. Das wurde kurz darauf in "Panorama" ausgestrahlt. Der damals 96-Jährige M. hatte darin den Holocaust relativiert und die Opfer eines SS-Massakers verhöhnt. Die NPD Niedersachsen veröffentlichte in Bezug auf das Interview unter anderem die falsche Behauptung, Feldmann habe Karl M. "mit merkwürdigen Fragen in ein Gespräch verwickelt", ohne überhaupt zu erwähnen, dass er Journalist sei und das Gespräch für das Fernsehen gedacht sei. Daraufhin erwirkte der NDR die einstweilige Verfügung.