kudlmudl.ki © ProSiebenSat.1Puls4
Puls 4 hat am vergangenen Sonntag ein Kurz-Format gestartet, das komplett KI-generiert ist. "kudlmudl.ki" heißt die Sendung, die von Puls 4 als "erstes rein KI-generierte Satireformat im österreichischen Fernsehen" bezeichnet wird. Tatsächlich war es eher eine Art schnell geschnittene Sktech-Comedy, der man die KI-Machart angesehen hat. Da wurde ein Interview mit einem Biber geführt, eine Frau ist durch einen Tisch hindurch gegangen und in einer Szene mit vielen Menschen waren die Gesichter vieler Personen völlig deformiert. Oder wie es der Sender formuliert: "ProSiebenSat.1 PULS 4 geht auch programmlich innovative Wege". Man wolle zeigen, was bereits heute möglich sei. Produziert wird das vorerst drei-minütige, wöchentliche Kurz-Format von Leo Bauer und P7S1P4-Programmdirektor Oliver Svec. Letzterer sagt: "Wir sehen das als Initialzündung für eine ganz neue Art von Content in Österreich. ‘kudlmudl.ki’ soll eine offene Plattform für unterhaltsamen KI-Content aus Österreich sein und alle kreativen Prompting-Nerds sind herzlich eingeladen, Clips zu dieser Sendung beizutragen." Bei Puls 4 legt man zudem Wert auf die Feststellung, dass alle Schritte in der Entstehung des Formats unter menschlicher Kontrolle gestanden hätten. Erst nach einer redaktionellen Abnahme würden die Folgen ausgestrahlt werden. 

Hannes Aigelsreiter © ORF/Roman Zach-Kiesling Hannes Aigelsreiter
Im Sommer des kommenden Jahres wird die neue Führung des ORF für die Zeit ab 2027 gewählt. Und während sich beispielsweise der aktuelle Generaldirektor Roland Weißmann noch nicht zu einer möglichen Kandidatur geäußert hat, ist nun ein erster Bewerber in die Offensive gegangen. ORF-Sportchef Hannes Aigelsreiter erklärte gegenüber der "Tiroler Tageszeitung", dass er sich eine Bewerbung vorstellen könne. Er beschäftige sich "intensiv seit einiger Zeit" mit der Wahl 2026. Aigelsreiter schlug zuletzt ein Golden-Handshake-Angebot des ORF aus und geriet mit Star-Moderator Rainer Pariasek aneinander (DWDL.de berichtete).

ORF © ORF
Weil sich herausgestellt hat, dass ein Mitarbeiter der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) in Gaza ein Mitglied der Terrororganisation Hamas war, steht das ZDF aktuell unter Druck. Die Mainzer arbeiteten seit vielen Jahren mit dem Unternehmen zusammen, haben das nun aber vorerst ausgesetzt. Anlässlich dessen hat nun der ORF klargestellt, dass man die "fallweise Zusammenarbeit" mit PMP bereits vor rund einem Jahr beendet habe. Grundsätzlich sei zudem festzustellen, dass die ORF-Korrespondenten in Tel Aviv in Beiträgen und Schaltungen immer wieder betont hätten, dass es aus Gaza keine freie Berichterstattung und Bilder gebe. Der ORF-Korrespondent für den Nahen Osten, Karim El-Gawhary, habe mit der Produktionsfirma "zu keinem Zeitpunkt Kontakt" gehabt.

Eurovision Song Contest © EBU
Im Dezember wollen die EBU-Mitglieder darüber sprechen, ob Israel am ESC in Wien teilnehmen darf. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat nun dazu aufgerufen, sich auf die Ursprungsidee "united by music" zu besinnen. Der ESC sei keine politische, sondern eine musikalische Veranstaltung. Weißmann erklärte zudem, nach seinem Willen soll Israel teilnehmen, dafür wolle er nun Überzeugungsarbeit leisten. Wegen der Entspannung in Nahost wurde eine für November angesetzte Sondersitzung der EBU zum Thema abgesagt (DWDL.de berichtete). Auch Österreichs Kanzler Christian Stocker hat sich nun noch einmal klar positioniert. Er sagte gegenüber der dpa: "Ich würde es für einen fatalen Fehler halten, Israel auszuschließen. Schon aufgrund unserer Geschichte würde ich das niemals befürworten." Zuletzt gab es Gerüchte, dass Stockers ÖVP Druck auf den ORF macht, die Ausrichtung des ESC abzugeben, sollte sich die EBU gegen eine Teilnahme Israels entscheiden. Das ist wohl ziemlich unwahrscheinlich: In dem Fall müsste der ORF die Kosten für die Show trotzdem tragen. Der ESC-Vorentscheid im Februar wird übrigens gemeinsam von Alice Tumler und Cesár Sampson moderiert. Der Sänger ist gleichzeitig auch Scout im Auswahlprozess für die teilnehmenden Acts.

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Die österreichische Medienbranche befindet sich in einer Krise, zuletzt setzten gleich mehrere Unternehmen Sparmaßnahmen um und strichen Stellen. Darunter waren unter anderem das Red Bull Media House, aber auch die Zeitungen "Standard" und "Kleine Zeitung". Es sei "fünf nach zwölf", erklärte Ute Groß, Vorsitzende der Journalist:innengewerkschaft in der GPA, zuletzt. Zur allgemeinen Krise am Werbemarkt kommt hinzu, dass die Bundesregierung ihr Werbeausgaben im ersten Halbjahr um 80 Prozent kürzte. Und auch die anderen öffentlichen Stellen gaben in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Geld für Werbung, allen voran Inserate, aus. Für Medien wird das zum Problem, weil die öffentlichen Stellen in Österreich traditionell wichtige Werbespender wird, in der Vergangenheit war deshalb aber auch schon oft von Inseratenkorruption die Rede. 

Andreas Babler © Parlamentsdirektion/Thomas Topf Andreas Babler
Medienminister Andreas Babler (SPÖ) wird aufgrund der Entwicklungen schon seit einiger Zeit von Boulevardmedien heftig kritisiert. Er hat das Problem aber offenbar erkannt und versucht sich nun in einem Spagat. Gegenüber verschiedenen Medien erklärte er zuletzt, dass das "unregulierte Schalten von Inseraten kein sehr erstrebenswertes Ziel" für ihn sei. Babler sprach sogar vom “ungeordneten Rausschießen" von Inseraten. Gleichzeitig verwies der Medienminister auf zwei neue Medienförderungen (Zustellförderung + neue Förderung mit Fokus auf junge Menschen), an denen man arbeite. Ab 2026 sollen so rund 55 Millionen Euro zusätzlich in die Medienbranche fließen, die bisherige Medienförderung liegt bei etwa 80 Millionen. Um das bisherige Geld besser zu verteilen, soll es nun außerdem eine wissenschaftliche Analyse geben. "Wir wollen die Medien in einer schwierigen Transformationsphase unterstützen", so Babler. Die Medien sollten aber "nicht von staatlichen Förderungen grundabhängig sein", stellte er klar.

Österreich in Zahlen

Ski Weltcup, Pariasek ORF © Screenshot ORF
Am Wochenende ist der Ski-Weltcup in die neue Saison gestartet - und für den ORF waren direkt wieder außergewöhnlich gute Quoten drin. Den zweiten Durchgang des Riesentorlaufs der Damen am Samstag sahen im Schnitt 530.000 Menschen, sie sahen den Sieg von Julia Scheib. Der Marktanteil lag bei 53 Prozent, bei den ganze jungen Zuschauerinnen und Zuschauern zwischen 12 und 29 Jahren waren es sogar 75 Prozent. Bei den Männern sahen im zweiten Durchgang einen Tag später sogar 724.000 Menschen zu, das entsprach 51 (insgesamt) und 55 Prozent Marktanteil (12-29). 

9 Plätze 9 Schätze © ORF/Roman Zach-Kiesling
Am Samstag ist in ORF 2 außerdem die jährliche ORF-Eigenproduktion "9 Plätze 9 Schätze" zu sehen gewesen. Mit 807.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 37 Prozent Marktanteil hat das Format die Primetime dominiert. Das Comeback von "Weber & Breitfuß" am Sonntag in ORF 1 war dagegen ein zweischneidiges Schwert. Folge eins erreichte noch eine Reichweite in Höhe von 372.000 sowie 14 Prozent Marktanteil. Eine weitere Episode lag dann aber nur noch bei 235.000 und 9 Prozent. Bei der Rückkehr der legendären "MA 2412"-Beamten war 2022 noch ein Millionenpublikum mit dabei. 

Lesetipp

Der ORF ist eine Vermarktungspartnerschaft mit der RTL AdAlliance eingegangen. Wenn es um die internationale Vermarktung des öffentlich-rechtlichen Senders geht, ist ab sofort die RTL-Tochter zuständig (Hier geht’s zum vollständigen Artikel).